Corona nach CSD und Summerjam„Wer sich dumm verhält, wird die Quittung erhalten“

Lesezeit 2 Minuten
Straßenfest des CSD

Straßenfest des CSD

  • Jürgen Zastrow, der frühere Leiter des Kölner Impfzentrums, spricht über Großveranstaltungen und Corona im Sommer.

Köln – Tausende Kölner waren am ersten Juli-Wochenende unterwegs. Summerjam und CSD boten zahlreiche Gelegenheiten, um ausgiebig zu feiern. Werden die Partys aber dazu beitragen, dass die Zahl der Corona-Infektionen wieder in die Höhe schießen werden?

Der Kölner Arzt Jürgen Zastrow sieht die Events mit durchaus gemischten Gefühlen. „Als Kölner denke ich: Lass sie feiern. Als Arzt sage ich: Muss das sein? Ich tue mich schwer damit, das Feiern zu verteufeln, aber es ist ein gefährliches Spiel.“

„Müssen mit höheren Infektionszahlen in Köln rechnen“

Für den früheren Leiter des Kölner Impfzentrums ist klar, dass die vielen Partys am Wochenende, bei denen viele Menschen aufeinandergetroffen sind, die Stadt im Bereich des Infektionsschutzes zurückwerfen werden. „Wir müssen mit höheren Infektionszahlen rechnen“, sagte Zastrow am Sonntag dem „Kölner Stadt-Anzeiger“.

Positiv sei immerhin, dass die Partys weitgehend im Freien stattgefunden und vorwiegend junge Menschen, die nicht so schwer an Corona erkrankten, teilgenommen hätten. Der Mediziner rechnet dennoch damit, dass wegen der zurückgenommenen Corona-Maßnahmen die Kölner Bevölkerung spätestens im Herbst durchseucht sein werde.

Köln: Durchseuchung wegen CSD, Summerjam und Co. schon vor Herbst?

Summerjam, CSD und ähnliche Veranstaltungen mit vielen Besuchern könnten aber dazu führen, dass die Durchseuchung womöglich schon früher stattfinde. „Es ist eine politische Entscheidung. Klar ist aber, dass dies Inzidenz kostet und ein paar Menschen mehr sterben werden.“ Der Arzt würde sich wünschen, dass die Kölner sich vor dem Coronavirus wieder mehr schützen würden.

Das könnte Sie auch interessieren:

Er selbst sei am Samstag am Heumarkt unterwegs gewesen. Kaum jemand habe dort eine Maske getragen. Zastrow forderte die Bevölkerung zudem auf, sich erneut impfen zu lassen. Wessen Boosterung mehr als sechs Monate zurückliege, solle sich ein weiteres Mal immunisieren lassen. „Jeder hat es selbst in der Hand, sich ausreichend vor Corona zu schützen“, sagte Zastrow. „Wer sich aber dumm verhält, wird später die Quittung erhalten.“

KStA abonnieren