Letzte HoffnungBrings zahlen Krebs-Therapie für Crew-Mitglied

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Die Musiker von Brings stellen den neuen Adventskalender vor, mit dem sie weitere Spenden sammeln wollen.

Die Musiker von Brings stellen den neuen Adventskalender vor, mit dem sie weitere Spenden sammeln wollen.

Köln – „Wir zahlen die ersten drei Monate der neuen Therapie aus unserer Kasse.“ Da sind sich alle Mitglieder von Brings einig. „Für den Jamba ist das doch vielleicht die letzte Chance. Die Krankenkasse hat ihn ja schon aufgegeben“, sagt Peter Brings. Jamba, der eigentlich Daniel Schulz heißt, gehört seit Jahren zur Technik-Crew der kölschen Band und leidet an einer seltenen Krebserkrankung. Die Krankheitsgeschichte des 30-Jährigen (verheiratet mit Kind) begann im Jahr 2003, als ein Tumor in Mund, Kieferhöhle und im Nasen-Rachen-Raum festgestellt wurde. Bis 2013 folgten mehrere Operationen, die zunächst erfolgreich schienen, doch vor gut eineinhalb Jahren ist die Krankheit wieder aufgetaucht.

Klage vor dem Sozialgericht

Da die Krankenkasse Schulz nicht länger für therapierbar hält, hat sie die Zahlungen eingestellt. Derzeit läuft noch eine Klage vor dem Sozialgericht. „Das kann sich Monate hinziehen, bis da etwas entschieden wird. So lange können und wollen wir nicht warten“, sagt Schlagzeuger Christian Blüm.

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Mit eine der letzten Hoffnungen setzt man auf das neuartige Medikament Keytruda, deren Erfinder gerade mit dem Nobelpreis für Medizin ausgezeichnet wurden. Damit soll Jamba nun im Johanniter-Krankenhaus in Bonn von Prof. Yon Ko behandelt werden. Peter Brings: „Die Therapie besteht aus vier Phasen. Die erste geht über drei Monate. Ob es wirkt, wissen wir nicht, aber wir wollen es versuchen.“

Eigener Adventskalender

Rund 20000 Euro hat die Band schon bezahlt. Damit kann die erste Phase der Therapie noch in dieser Woche beginnen. Weitere Einnahmen und Spendengelder, um Jamba und seine Familie zu unterstützen, erhofft sich die Band durch den Verkauf eines mit Schokolade gefüllten Adventskalenders. Peter Brings: „Da rechnen wir ganz fest damit, dass viele unserer Fans diese Aktion mittragen.“ Den Kalender stellten die fünf Musiker mit ihrem Partner Dirk Müller, dem Chef einer Gebäudereinigungsfirma, am Dienstag im Gaffel-Brauhaus am Dom vor. Auf dem Deckblatt wurden die Bandmitglieder als eine Art Wachsfiguren-Kabinett in Szene gesetzt und für das Foto-Shooting mit Fotograf Moritz Künster komplett mit Vaseline eingeschmiert. Um diese Figuren herum wirbeln sieben eingefleischte Brings-Fans als Putzkolonne. Diese waren bei einem Casting beim Mai-Polka-Konzert der Band in der Lanxess-Arena unter 800 Bewerbern ausgesucht worden.

Der Adventkalender (Erstauflage: 2500 Stück) kostet acht Euro, von denen fünf Euro gleich in die Spendenkasse fließen. Verkauft wird er bei allen bis Weihnachten noch anstehenden Brings-Konzerten sowie in Köln im Gaffel-Brauhaus, in Düsseldorf in der Privatbrauerei Schuhmacher und in Bonn im Café Miebach.

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