Thema „Freiräume“Das sind die Gewinner des Filmwettbewerbs „Köln Kurz 2023“

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Publikumspreisträger Aaron am Mikro. Daneben stehen Dr. Rembold (links) und Üwen Ergün (Mitte)

Publikumspreisträger Aaron am Mikro. Daneben stehen Dr. Rembold (links) und Üwen Ergün (Mitte).

Die Bürgerstiftung Köln verteilte insgesamt 6000 Euro Preisgelder. Zwei Drittel davon wurden an wohltätige Zwecke gespendet.

Das Motto des diesjährigen Filmwettbewerbs „Köln Kurz“ hieß „Freiräume“. Kinder und Jugendliche aus Köln hatten bis zum 15. September die Chance, zu diesem Thema Kurzfilme zu drehen und bei der Bürgerstiftung Köln einzureichen. Wie die Stiftung mitteilte, seien zahlreiche Filme bei ihnen eingegangen.

Am 27. November wurden bei einer Preisverleihung die besten von ihnen ausgezeichnet. Zu gewinnen gab es insgesamt 6.000 Euro, die je Gewinner auf jeweils 500 Euro für den Teilnehmenden und 1000 Euro als Spende an eine gemeinnützige Einrichtung aufgeteilt wurden. Außerdem gab es für alle Teilnehmenden des Wettbewerbs Sachpreise.

„Der Flusslauf“ erhielt die meisten Likes im Internet

Bereits vor der Gala im „Filmforum NRW“ im Museum Ludwig stand fest, dass Aaron mit seinem Beitrag „Der Flusslauf“ den Publikumspreis gewonnen hatte. Sein Film, der eindringlich auf das Thema Mobbing eingeht, erhielt die meisten positiven Bewertungen auf YouTube und Facebook.

Das Publikum im „Filmforum NRW“ im Museum Ludwig.

Das Publikum im „Filmforum NRW“ im Museum Ludwig.

Üwen Ergün, Geschäftsführer des KinderRechteForums (KRF), betonte in seiner Laudatio die Bedeutung eines offenen Umgangs mit Mobbing. Das KRF bietet als bundesweite Beratungsstelle Unterstützung für betroffene Kinder und Jugendliche.

Die Corona-Jahre hätten Freiräume beeinträchtigt

Bürgermeister Ralf Heinen, der stellvertretend für Oberbürgermeisterin Henriette Reker sprach, hob in seiner Ansprache die Relevanz von Freiräumen hervor. Die Corona-Jahre 2020 und 2021 hätten gezeigt, wie sehr das Fehlen solcher Freiräume die persönliche und gesellschaftliche Entwicklung beeinträchtigen kann.

„Eine Erkenntnis daraus behält wohl ihre Gültigkeit: Die große Bedeutung von Freiräumen und wie sich ihr Fehlen auf uns – persönlich wie gesellschaftlich – auswirken kann. Denn ohne Freiräume kaum Autonomie, weniger Spaß, mehr Frust, geringere Lernerfolge und teils große seelische Belastungen“, erklärte Heinen in seinem Grußwort der Stadt Köln.

„Safespaces“ auf Platz 1 in der Alterskategorie „13 – 15 Jahre“

Außerdem hielt Jürgen Rembold, einer der Unterstützer von „Köln Kurz“, ein Plädoyer für ehrenamtliches Engagement. Seine Stiftung unterstützt Projekte, die gemeinwohlorientiertes Handeln fördern – ein Anliegen, das auch der Jugendfilmpreis verfolgen würde, indem Gewinner einen Teil ihres Preisgeldes an gemeinnützige Organisationen spenden.

Anna und Arnas nehmen das Preisgeld für den ersten Platz in der Alterskategorie „13 – 15 Jahre“ entgegen.

Anna und Arnas nehmen das Preisgeld für den ersten Platz in der Alterskategorie „13 – 15 Jahre“ entgegen.

Die Preisverleihung in der Alterskategorie „13 – 15 Jahre“ gewann Arnas mit seinem Kurzfilm „Safespaces“, der die Frage stellt, was einen solchen Raum ausmache und wie man ihn finden könne. In dem Kurzfilm mitgewirkt haben Matas, Johann und Anna. Das Jury-Mitglied und Laudatorin Solveig Claßen lobte neben dem Inhalt insbesondere die stilistische Ausführung des Films. Arnas gewann ein Preisgeld von 1500 Euro, von dem ein Anteil an den Förderverein für krebskranke Kinder Köln e.V. gespendet wird.

Vier Jugendliche gewinnen Kategorie „16+ Jahre“

In der Kategorie „16+ Jahre“ überzeugte der Beitrag „Dampf ablassen“ von Emirhan, Bilal, Emir und Ibrahim. Ihr Film beleuchtete humorvoll und ernsthaft die Einschränkungen von Freiräumen. 1.000 Euro des Preisgelds der vier Jugendlichen gehen an die Jugendeinrichtung „180Gradwende“, die in ihrem Beitrag auch im Mittelpunkt steht.

In der Kategorie „16+ Jahre“ gewannen die vier Jugendlichen Emirhan, Bilal, Emir und Ibrahim.

In der Kategorie „16+ Jahre“ gewannen die vier Jugendlichen Emirhan, Bilal, Emir und Ibrahim.

Die Moderation des Abends übernahmen Esra und Patrick Phul, bekannt durch ihre Rap-Musical-Serie „Hype“. Sie setzen sich besonders für die Förderung von Filmschaffenden mit Migrationshintergrund ein. Sie sind  Gründer der Konferenz „Talent Over Privilege Conference“, die auf die fehlende Diversität in Film und Fernsehen aufmerksam machen soll.

Martin Müller, Vorsitzender der Bürgerstiftung Köln, betonte zum Abschluss die Bedeutung ehrenamtlichen Engagements als Mittel gegen Trübheit und Langeweile. Der Wettbewerb werde in zwei Jahren fortgesetzt und sei ein Beispiel für das Engagement der Stadt Köln, des Kölner Jugendrings und weiterer Partner für die Förderung junger Talente.

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