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25 Jahre Kölner KetteMenschen demonstrieren am Dom für faire Entschuldung armer Länder

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Die Kölner Kette demonstriert vor dem Dom.

Die Kölner Kette demonstriert vor dem Dom.

Die Demo in Köln brachte Forderungen nach einer gerechten Schuldenerleichterung und einem globalen Schuldenabbau zum Ausdruck.

Bunte Schilder, auf denen Schlagworte wie Klimaschutz, Bildung für alle, Menschenrechte, Nachhaltigkeit oder Gesundheit stehen, liegen am Dienstagnachmittag auf dem Kardinal-Höffner-Platz vor dem Dom. Drumherum: schwere Säcke voller symbolischer Schulden, die für das Hemmnis der finanziellen Situation im Globalen Süden stehen. Säcke und Schilder gehören zum Aktionstag des Entschuldungsbündnisses „erlassjahr.de – Entwicklung braucht Entschuldung“, bei dem Teilnehmende die schnelle Entschuldung der ärmsten Länder der Welt fordern.

„Wir verspielen unsere Glaubwürdigkeit in der Welt, wenn wir weiter auf Handlung verzichten und bei Rhetorik bleiben“, sagt Aktivist Serge Palasie, und das Publikum quittiert seine Worte mit Applaus. Der Aktionstag wird von verschiedenen Kölner Institutionen unterstützt, darunter die Arbeitsgemeinschaft christlicher Kirchen Köln, das Katholische Bildungswerk und das Domforum.

Köln: Die erste Menschenkette in der Innenstadt gab es 1999

Im Juni vor 25 Jahren gab es die erste Menschenkette in der Kölner Innenstadt. Damals wurde anlässlich des G8-Gipfels eine umfassende Streichung der Schulden gefordert. Die Aktion wurde gut angenommen, brachte aber keine nachhaltigen Konzepte hervor. „Dafür stehen wir heute wieder hier“, sagt Elise Kopper, Sprecherin des Entschuldungsbündnisses. Die Wurzeln der Schuldenkrise lägen, so Kopper, in den ungerechten Strukturen der internationalen Finanzarchitektur, in denen Schuldnerstaaten kaum Mitspracherecht hätten.

Für eine faire Entschuldung seien mehrere Schritte notwendig: Die Schulden müssten überprüft werden, um zu klären, welche Teile legitime Verpflichtungen darstellen; es brauche internationale Kooperationen, um einen geordneten und gerechten Schuldenabbau zu ermöglichen, und: Mechanismen zur Schuldenerleichterung müssten transparent und gerecht gestaltet werden, um sicherzustellen, dass die Mittel auch wirklich den Menschen zugutekämen.

Menschenkette 2024 fällt kleiner aus

Mit einem potenziellen Staateninsolvenzverfahren solle, ähnlich dem Insolvenzprozess in einem Unternehmen, eine Restrukturierung ermöglicht werden, indem alle Gläubiger gleich behandelt werden würden. Das würde betroffenen Ländern einen Neuanfang ermöglichen.

Nach diversen Redebeiträgen zeigt sich vor dem Dom wie schon vor 25 Jahren: Weder Regen noch Sturm konnten die teilnehmenden Menschen davon abbringen, sich in Erinnerung an die Kölner Kette von 1999 wieder zu formieren. Mit Regencapes und Schirmen stehen sie dicht beieinander, um ihr Anliegen vorzubringen: „Die Bundesregierung hat angekündigt, sich noch mehr mit der Umsetzung einer Entschuldung auseinanderzusetzen", sagt eine weitere Sprecherin und fordert: „Tun Sie das noch in dieser Legislaturperiode und ermöglichen Millionen von Menschen ein neues Leben ohne Schuldenballast.“