Ehrenfelder warten MonateSo soll man schneller an Termine im Bürgerzentrum kommen

Lesezeit 3 Minuten
2_Wartesaal_flo

Der Wartesaal im Bürgerzentrum Ehrenfeld.

Köln-Ehrenfeld – Derzeit muss man seinen Personalausweis innerhalb von zwei Wochen öfters vorzeigen, als sonst in einem gesamten Jahr – egal, ob man sich etwa auf das Corona-Virus testen lassen oder sich gegen dieses impfen lassen möchte: Das Dokument ist Pflicht. Auch die „Nachweise einer Immunisierung oder negativen Testung sind mit einem Ausweispapier abzugleichen“, wie es in der neuen Coronaschutzverordnung vom 4. Dezember heißt. Das bedeutet übersetzt: Egal ob man in die Kneipe oder in das Schuhgeschäft will – der Ausweis muss gezeigt werden.

Blöd ist das allerdings dann, wenn dieser bald abläuft und es einfacher ist, einen Impftermin zu ergattern als einen im Ehrenfelder Bürgeramt. Mein Personalausweis hat seine Gültigkeit vor anderthalb Monaten überschritten, worauf ich in regelmäßigen Abständen aufmerksam gemacht werde: „Dein Perso ist abgelaufen”, sagte mir etwa die Mitarbeitern eines Testzentrums, worauf ich erwiderte: „Danke, ich weiß. Ich habe schon einen Termin im Bürgeramt.”

Termine sollten frühzeitig gebucht werden

Auf den muss man in Köln allerdings lange warten. So waren Anfang Oktober erst wieder Termine im Dezember über das Internetportal der Stadt buchbar. Ist der Tag endlich da, geht es recht schnell.

Das könnte Sie auch interessieren:

Am Eingang zum Bürgerzentrum überprüfen die Mitarbeiter einer Sicherheitsfirma die 3G-Nachweise der Besucher, wie es seit dem 1. Dezember in den Dienstgebäuden der Stadt verpflichtend ist. Das wurde „aufgrund der stark ansteigenden Corona-Infektionszahlen” als Teil einer neuen Allgemeinverfügung beschlossen. Wer noch nicht genesen oder geimpft ist, kann sich im Container auf dem Vorplatz des Bürgeramtes testen lassen. Der Schnelltest dabei darf nicht älter als 24 Stunden sein, beim PCR-Test gelten 48 Stunden.

1_Bürgeramt_flo

Das Bezirksrathaus in Ehrenfeld

Nach der Kontrolle des Impfzertifikats geht es - zumindest wenn kein Foto mitgebracht wird - zunächst in die Fotokabine, in der man die Maske natürlich ausziehen darf. Für acht Euro werden sechs kleine Fotos ausgedruckt. Der Wartesaal ist erstaunlich leer, gemeinsam mit drei anderen Anwesenden warte ich darauf, dass die zugewiesenen Nummern aufgerufen werden. Der Schalter ist pünktlich frei. Eine Mitarbeiterin stanzt eines der Fotos aus, überträgt die Daten und dann muss ich noch meine Fingerabdrücke abgegeben – zum ersten Mal in meinem Leben, ich schwöre.

Tipps für schnelleren Termin im Ehrenfelder Bürgeramt

Der neue Ausweis kostet 37 Euro. Nach der Zahlung heißt es dann wieder einmal warten: Drei oder vier Wochen dauert es, während die Bundesdruckerei die Daten auf die Größe einer Scheckkarte bannt. Für den Abholtermin im Bürgeramt wird kein Ausweis benötigt.

Ehrenfeld-Umfrage

Sagen Sie uns Ihre Meinung, liebe Leserinnen und Leser! Welche Themen interessieren Sie? Worüber wünschen Sie sich mehr Informationen? Machen Sie mit bei der großen Ehrenfeld-Umfrage: ksta.de/umfrage-ehrenfeld

Insgesamt drei Monate Wartezeit für einen Personalausweis – geht das nicht schneller? Tatsächlich kann man jeden Morgen im Bürgeramt anrufen und erfragen, ob nicht doch ein anderer Kunde seinen Termin abgesagt hat. Wenn man Glück hat, kann man diesen dann ergattern. Das spontane Einspringen ist bei den Öffnungszeiten des Amtes für Berufstätige aber kaum möglich. Ein anderer Kniff ist da schon vielversprechender, wie eine Leserin zu berichten weiß: Eine E-Mail an das Bürgerzentrum hat zumindest in ihrem Fall Wunder bewirkt und ihr einen Termin am nächsten Tag beschert.

In zehn Jahren läuft mein neuer und dann alter Personalausweis ab. Ein zeitnaher Termin ist dann hoffentlich nicht mehr von Tricks und der Corona-Pandemie abhängig.

KStA abonnieren