Seit 2015 organisiert der Veranstalter sonntägliche Hofflohmärkte in Köln. Auf die Erlaubnis reagiert er erleichtert.
Stadt rudert zurückHofflohmärkte dürfen sonntags in Köln stattfinden

Hofflohmärkte dürfen weiterhin auch sonntags in Köln stattfinden.
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Private Hofflohmärkte sind auch sonntags zulässig. Das teilte die Stadt am Freitag (31. August) mit. Eine juristische Prüfung habe ergeben, dass kein Verstoß gegen das Feiertagsgesetz Nordrhein-Westfalens vorliege. Das am 19. August ausgesprochene Verbot ist damit hinfällig. Vor einer Woche hatte die Stadt zunächst bekannt gegeben, in dieser Saison nicht gegen die Veranstaltungen vorgehen zu wollen.
Für René Götz, den Betreiber der Plattform „Hofflohmärkte“, ist die Entscheidung eine Erleichterung: „Es hatte ja mit der Duldung schon ein positives Anzeichen gegeben. Dass es jetzt ein endgültiges Ergebnis und damit Klarheit gibt, ist großartig.“ Auf die Aufregung hätte er jedoch verzichten können, sagt er.
Sonntags-Termin bei de Hofflohmärkten ist kein Zufall
Das Verbot hatte auch bei anderen Veranstaltern und vielen Teilnehmern Unruhe ausgelöst. Die Stadt hatte Götz, zunächst unter Androhung einer Geldbuße, untersagt, weiterhin sonntags private Hofflohmärkte zu organisieren. Unverständlich für den Initiator: Seit mittlerweile zehn Jahren sei er in Köln aktiv. In dieser Zeit habe er nie Beschwerden erhalten – weder von Anwohnern noch den Behörden.
Außerdem sei ihm wichtig zu betonen, dass er den Sonntag „nicht aus Spaß“ ausgewählt habe: „Wir sind bewusst auf diesen Termin ausgewichen, damit es zu keiner Doppelbelegung kommt und keine Konkurrenz zwischen den Veranstaltern entsteht“, so Götz, der über seine Plattform deutschlandweit Hofflohmärkte organisiert.
Nachbarschaftlichen Charakter der Hofflohmärkte erkennt nun auch die Stadt
Dieses Vorgehen unterstreiche, welchen Charakter die Hofflohmärkte eigentlich haben: „Sie sind etwas Nachbarschaftliches. Es geht vor allem darum, die Gemeinschaft in den Vierteln zu stärken. Nebenbei kann man noch den Keller ausmisten und, ja, auch ein bisschen Geld verdienen, aber das steht sicherlich nicht im Vordergrund.“
Dieser Auffassung hat sich nun auch die Verwaltung angeschlossen: „Bei den sogenannten ‚Hofflohmärkten‘ handelt es sich um über eine Internetplattform koordinierte private Veranstaltungen, die neben der Möglichkeit des An- und Verkaufs gebrauchter Waren einen starken Fokus auf das nachbarschaftliche Miteinander legen.“
Stadt Köln lenkt ein – nächster Termin am 31. August
Dabei gehe es nicht primär darum, mit Arbeit Gewinn zu erzielen. „Neben den Verkaufsständen bilden sich im Rahmen der Hofflohmärkte immer wieder Nachbarschaftstreffen, die diesen kommunikativen Charakter unterstreichen und den wesentlichen Kern der Veranstaltung bilden“, heißt es von Seiten der Stadt.
Die nun aufgehobene Entscheidung, dass Hofflohmärkte nicht sonntags stattfinden dürfen, hatte das Ordnungsamt ursprünglich auf das Feiertagsgesetz NRW gestützt und die Position vertreten, das dort verankerte grundsätzliche Arbeitsverbot an Sonntagen umfasse auch marktähnliche Veranstaltungen wie Flohmärkte.
Die nächsten Sonntags-Hofflohmärkte in Köln sind am 31. August von 11 bis 16 Uhr im Agnesviertel und am 7. September zur selben Zeit in Deutz geplant. Weitere Termine finden Interessierte online.