Gefeuert nach Rassismus-VorwürfenKölner Mitarbeiter von JD Sports bereut Aussagen

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In der Kritik wegen vermeintlich rassistischer Personalpolitik: JD Sports auf der Hohe Straße.

  • Ein leitender Mitarbeiter von JD Sports hatte einen Bewerber wegen seiner Hautfarbe abgelehnt.
  • „Ich schäme mich“, schreibt er nun in einem sehr persönlichen Brief, der dem Kölner Stadt-Anzeiger vorliegt.
  • Er habe selbst Migrationshintergrund und wisse, was Ablehnung bedeutet.

Köln – Er hatte einen Bewerber abgelehnt, weil er schwarz ist – nun entschuldigt sich der Mitarbeiter der Sportmode-Kette JDSports in einem langen, sehr persönlichen Brief für sein Verhalten.

„Rückblickend ist mir klar, dass meine Äußerung rassistisch war. Ich schäme mich und es tut mir aufrichtig leid“, schreibt Waldemar (der seinen Nachnamen nicht nennen möchte). Er hatte seinen Job als Assistant-Storemanager in Köln verloren, nachdem die Vorwürfe bekannt wurden.

Die Entscheidung, keine Schwarzen mehr einzustellen, habe er für die Filiale nicht alleine getroffen. Ziel sollte es sein, „die Store-Fläche ausgeglichen (zu) halten mit Mitarbeitern verschiedener ethnischer Herkunft.“ Er habe diese Entscheidung mitgetragen und nicht in Frage gestellt. „Da über die Hälfte der Mitarbeiter eine schwarze Hautfarbe haben, klang es für mich logisch und ich habe nicht weiter darüber nachgedacht.“

„Ich hätte mich dagegen auflehnen müssen“

Im Nachhinein bereut Waldemar das: „Als Assistent-Storemanager war ich »nur« ausführende Person, was es nicht besser macht. Ich hätte mich dagegen auflehnen müssen (...)."

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Der Fall hatte in den sozialen Medien hohe Wellen geschlagen. Landu João hatte nach der Job-Absage von JDSports einen Screenshot und eine Voicemail auf seiner Facebookseite veröffentlicht. Ein Bekannter hatte ihm die Konversation weitergeleitet, in der Waldemar geschrieben hatte „Keine Schwarzen“. Das Bild von Adolf Hitler darunter hatte der Assistant-Storemanager selber angefügt.

„Ich fand diese Aussage von mir selbst so absurd, dass ich sie mit diesem blöden GIF unterstrichen habe, um das Ganze ins Lächerliche zu ziehen, da ich mir selbst dumm dabei vorkam und gespürt habe, dass es nicht richtig ist“, schreibt Waldemar in dem Brief, der dem Kölner Stadt-Anzeiger vorliegt.

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Schockiert über das, was ihm über den Storemanager von JD Fashion erzählt wurde: Landu João. 

JD-Mitarbeiter: „Ich selbst habe Migrationshintergrund“

Außerdem hatte der Bekannte von Landu João das Gespräch mit dem Assistant-Storemanager in einer Voicemail wiedergegeben. Unter anderem soll er gesagt haben, dass Schwarze Gruppen bilden und klauen. „Wenn die Leute das alles, was gerade im Netz los ist, lesen, erwarten sie die typischen Klischees. Aber nochmals: ich selbst habe Migrationshintergrund und weiß was es heißt, Ablehnung zu erfahren“, schreibt Waldemar.

Von JDSports gibt es keine Stellungnahme außer einem Facebook-Post in dem es unter anderem heißt: „Nach einer vollständigen Untersuchung können wir nun bestätigen, dass dieser Vorfall im Einklang mit unsren Firmenrichtlinien aufgeklärt wurde und der betreffende Kollege nicht mehr für das Unternehmen arbeitet.“

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