Nach dem Scheitern des PilotprojektsNeue Hoffnung für mobilen Schwimmcontainer in Köln

Lesezeit 3 Minuten
Kinder schwimmen in einem kleinen Becken in einem umgebauten Übersee-Container.

In einem Schwimmcontainer, der dem hier abgebildeten ähnelt, können Kinder erste Grundlagen für das Schwimmenlernen üben.

Kölner Grundschüler sollen kostenlose Wassergewöhnung im rollenden Becken bekommen. Die Verwaltung hält weiter an dem Projekt fest. 

Möglicherweise wird es doch noch klappen mit dem mobilen Schwimmcontainer, in dem Kölner Grundschulkinder kostenlosen Schwimmunterricht erhalten. Zumindest gibt eine Mitteilung der Stadtverwaltung Grund zur Hoffnung. „Die Verwaltung ist weiterhin sehr daran interessiert, zu einer Umsetzung des gemeinsamen Projektes mit dem Schwimmverband NRW und dem Sharky Sportsclub zu kommen“, heißt es in der Antwort auf eine Anfrage der SPD-Fraktion im Sportausschuss.

Noch im Dezember werde die Verwaltung erneut mit den Beteiligten über die Umsetzung des Projekts sprechen, heißt es weiter. Dabei sollen die „organisatorischen Rahmenbedingungen“ gemeinsam erörtert werden und die Erfahrungen aus der Aufstellung in Erftstadt einfließen. Denn dort steht das rollende Schwimmbecken nun seit Anfang November noch bis zum Jahresende – anstatt in Köln.

Wassergewöhnung im umgebauten Überseecontainer für Kölner Kinder

Ursprünglich war geplant gewesen, dass der umgebaute Übersee-Container bereits in diesem Jahr an Kölner Grundschulen für je zwei Wochen Station macht. In einem acht mal drei Meter großen und 1,30 Meter tiefen Becken sollten Kinder eine erste Wassergewöhnung durchlaufen – die Voraussetzung, um sicheres Schwimmen zu lernen.

Ein als mobiles Schwimmbecken umgebauter Hochseecontainer steht auf einem Schulhof.

Der mobile Schwimmcontainer steht nun bis Ende des Jahres auf dem Schulhof einer Grundschule in Erftstadt.

Das Konzept war gemeinsam mit der Kölner Schwimmschule Sharky und dem Schwimmverband NRW entwickelt worden, um fehlende Schwimmflächen zu ergänzen. Die qualifizierten Schwimmlehrer hätte Sharky kostenlos gestellt. Die Stadt hätte Standorte benennen und die Kosten für Wasser und Strom übernehmen müssen. Doch dazu kam es nicht.

Kölner Schwimmschule Sharky stellt Lehrer kostenlos zur Verfügung

Die Stadt teilte dazu mit, dass „nach intensiven Gesprächen mit den Projektbeteiligten im vorgegebenen Zeitfenster leider keine endgültige Einigung über die notwendigen Rahmenbedingungen zur Umsetzung des Pilotprojekts in Köln erzielt werden“ konnte. So hätte man sich etwa in organisatorischen Punkten wie den „Modalitäten zur Aufstellung der Container oder deren Betrieb“ nicht einigen können. Dem Vernehmen nach soll es bei den strittigen Punkten um darum gegangen sein, den Boden am Standort des Containers auszugleichen und um eine barrierefreie Nutzung des Beckens für Rollstuhlfahrer.

Die Verwaltung hält laut Mitteilung folgende Standorte für das Aufstellen des Schwimmcontainers geeignet: Gemeinschaftsgrundschule (GGS) Riphahnstraße in Chorweiler, GGS Lustheider Straße in Vingst, GGS Ketteler Straße in Meschenich, GGS Ottostraße in Neuehrenfeld und die Katholische Grundschule Horststraße in Mülheim.

Oliver Seeck, Vorsitzender des Sportausschusses und schulpolitischer Sprecher der SPD-Fraktion, hatte das Projekt seit längerem vorangetrieben, um fehlenden Wasserflächen für den Schwimmunterricht zu begegnen. Schwimmkurse sind schnell ausgebucht, die Wartelisten lang. Seeck hatte sich nach dem gescheiterten ersten Anlauf in Köln fassungslos gezeigt. Die Aussage der Verwaltung lässt ihn nun aber nach eigenen Worten „optimistisch bleiben“, dass das Projekt doch noch in Köln umgesetzt wird.

KStA abonnieren