Mehr Lohn gefordertBeliebte Kölsch-Brauerei stellt Produktion kurzfristig ein

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Reissdorf Kölsch-Flasche steht auf einem Tisch vor bunten Häusern in Köln.

Die Beschäftigten der Reissdorf-Brauerei starten mit einem Warnstreik am Donnerstag.

Bei der Reissdorf-Brauerei wird aufgrund eines Warnstreiks am Donnerstag für vier Stunden die Produktion gestoppt.

Am Donnerstag, 23. Februar, soll ein Warnstreik der Reissdorf-Brauerei in Köln stattfinden. Die Beschäftigten wollen sich damit gegen zu niedrige Löhne für Brauerei-Beschäftigte aussprechen. Die Beschäftigten werden demnach ab 12 Uhr mit einem Doppeldeckerbus durch die Stadt fahren, heißt es in einer Pressemitteilung der Gewerkschaft Nahrung-Genuss-Gaststätten (NGG).

Köln trinkt 2022 mehr Bier als im Vorjahr

Im Gegensatz zu den Löhnen seien die Absätze gestiegen, heißt es zur Begründung. Im Schnitt trinke eine über-16-jährige Person in NRW 143 Liter Bier pro Jahr – so die Angaben des vergangenen Jahres. Rund 1,3 Hektoliter Bier sollen in Köln im Jahr 2022 geflossen sein. Auch der Bierabsatz in NRW ist laut Angaben des Statistischen Bundesamts um 7,1 Prozent im Vergleich zum Vorjahr gestiegen: 21.769.000 Hektoliter sind geflossen.

Angesichts dieser Kennzahlen fordern die Beschäftigten der Brauereien in NRW nun mehr Lohn für ihre Arbeit. Für ein Jahr fordert die NGG 430 Euro mehr Geld pro Monat für alle Beschäftigten. Auch für Azubis wird mehr Geld gefordert. „Das Lohn-Plus muss für alle gelten – vom Brauer am Sudkessel genauso wie für die Lebensmitteltechnikerin im Labor, die die Qualitätskontrolle macht. Und für die Kauffrau im Lohnbüro genauso wie für den Lagermitarbeiter im Fasskeller“, erklärt die Geschäftsführerin der NGG Köln, Manja Wiesner.

Warnstreik in Köln als Reaktion auf „Bier-Lohn-Light-Lösung“

Die rheinisch-westfälischen Brauereien reagieren auf die Lohntarifverhandlungen mit einer „Bier-Lohn-Light-Lösung“. Konkret heißt das: 2,5 Prozent Lohnerhöhung in diesem und nächsten Jahr, plus eine Einmalzahlung von 1000 Euro. „Entsprechend gärt es gerade in den Belegschaften der heimischen Brauereien. Wenn das so weitergeht, haben wir bald einen ‚Knoten in der NRW-Bierleitung‘. Mit etlichen Warnstreiks ist zu rechnen“, so Wiesner.

So soll es am Donnerstag (23. Februar) bereits zum ersten Streik der Beschäftigten der Reissdorf-Brauerei in Köln kommen: Sie wollen für vier Stunden die Bierproduktion stoppen. „Abspeisung unter der Inflationsmarke“ wirft Wiesner den Brauereien vor. Der Streik beginnt laut Ankündigung um 12 Uhr, dann wollen die Beschäftigten in einem Doppeldeckerbus durch Köln bis zum Hans-Böckler-Platz – dem Standort der NGG-Zentrale – fahren. (nh)

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