Babyleiche in KölnMutter soll Jungen lebend abgelegt haben – Keine Spur vom Vater

Lesezeit 2 Minuten
babyleiche

Ermittler untersuchen den Fundort der Babyleiche. 

Riehl – Einen Tag nach dem Fund einer männlichen Babyleiche am Riehler Rheinufer hat die Polizei die mutmaßliche Mutter in der Nähe des Fundorts als Tatverdächtige festgenommen. Die 37-jährige Obdachlose stehe in dringendem Verdacht, den neugeborenen, noch lebenden Jungen unter einer Aussichtsplattform nahe der Jugendherberge abgelegt zu haben, teilten Polizei und Staatsanwaltschaft mit. Die Verdächtige soll regelmäßig am Konrad-Adenauer-Ufer auf Höhe der Bastei übernachtet haben, wo sie am Donnerstagmorgen festgenommen wurde.

Das könnte Sie auch interessieren:

Den Ermittlern gegenüber machte sie wie zu erfahren war einen verwirrten Eindruck, zu der ihr zur Last gelegten Tat äußerte sie sich nicht. Sie wurde noch am Donnerstag auf ihren mentalen Zustand hin untersucht und soll womöglich in eine psychiatrische Klinik eingewiesen werden. Über einen möglichen Haftbefehl sollte – wenn sich die Ärzte gegen eine Unterbringung in einer Klinik aussprechen – am Freitag entschieden werden.

Weitere Gutachten zur Todesursache

Am Mittwochmittag war der neugeborene Junge tot in einer mit Matratzen notdürftig eingerichteten Schlafstelle gefunden worden. Wie genau er starb, konnte auch eine noch am Mittwoch durchgeführte Obduktion nicht herausfinden. Ein chemisch-toxikologisches Gutachten und weitere Untersuchungen zur Todesursache sind in Arbeit. DNA-Tests sollen außerdem Gewissheit darüber bringen, dass die Festgenommene tatsächlich die Mutter ist. Ob der Säugling überhaupt lebensfähig auf die Welt gekommen ist, wird nun noch geprüft. Ebenso unklar ist, wie lange der Junge gelebt hat und wann genau er abgelegt wurde. Hinweise auf den Kindsvater und die Umstände der Geburt haben die Ermittler bisher nicht.

Da die Gegend um den Fundort unterhalb des Abstellplatzes für Camping-Mobile eine beliebte Strecke für Spaziergänger und Joggerinnen ist, erhoffen sich die Ermittler Hinweise von Zeugen. Diese können sich unter der 229-0 oder bei jeder Polizeiwache melden.

KStA abonnieren