Gastauftritt von Ex-FrontmannSo war das Jubiläumskonzert der Räuber in der Volksbühne

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Die Räuber in der Kölner Volksbühne.

Köln – Aufatmen bei allen Räuber-Fans. Nach zweieinhalb Jahren Corona-Pause ist die kölsche Band „Räuber“ zurück auf der Bühne. Unter dem Titel „Akustisch und Lustisch“ feierten die fünf Musiker am Samstagabend die Premiere ihres Jubiläumsprogramms in der Volksbühne am Rudolfplatz. Eigentlich wollten sie ihre Unplugged-Konzerte schon 2021 im ehemaligen „Millowitsch“-Theater präsentieren - zum 30-jährigen Bestehen der Band. Allerdings wirbelte Corona alle Pläne durcheinander, so dass die Konzertreihe mit insgesamt vier Veranstaltungen erst jetzt starten kann. „Es erfüllt uns mit Stolz, dass ihr alle hier seid“, begrüßte Räuber-Frontmann Sven West die Premierengäste im ausverkauften Saal an der Aachener Straße. Dann stellte er den Besuchern gleich zwei neue Band-Gesichter vor:

Der Generationenwechsel der Räuber ist erfolgreich vollzogen

Thommy Pieper am Schlagzeug und Martin Zänder am Bass verstärken seit Mai 2021 die Band, nachdem die beiden Musiker Wolfgang Bachem und Jürgen Gebhart die Gruppe Ende 2020 verlassen hatten. Abgesehen von Ur-Räuber und Keyboarder Kurt Feller, dem einzig noch aktiven Gründungsmitglied der Band, haben die Räuber mit Pieper und Zänder, mit Sven West (seit 2019 dabei) und Gitarrist Andreas „Schrader“ Dorn, (seit 2015) einen Generationswechsel vollzogen. Die Chemie in der „neuen“ Band scheint zu stimmen. Sie punkten mit frischen Ideen, beziehen das Publikum bei interaktiven Mitsingsparts mit ein, verkleiden sich als Cowboys („Kumm loss jonn“), wirbeln beim Song „Liebe jeiht durch dä Mage“ als Köche über die Bühne und präsentieren bei „Da wa ja ma Ha da“ lupenreinen A Cappella-Gesang.

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Der ehemalige Frontmann Charly Brand (rechts) kam für einen Gastauftritt vorbei.

Zweieinhalb Stunden lang präsentiert die Band mehr als 20 alte und neue Songs, verknüpft musikalisch Rock mit Pop, Party mit Sensibilität und Karneval mit Theater. Mit stürmischem Beifall begrüßte das Publikum gegen Ende der ersten Hälfte den Band-Gründer und ehemaligen Frontmann der Räuber, Karl-Heinz „Charly“ Brand, zu einem Gastauftritt auf der Bühne. Nach fünf Jahren ohne die Band verspüre er nun doch ein wenig Lampenfieber, sagte Brand, der sich im Juni 2017 bei einem Konzert im Tanzbrunnen von der Gruppe in den Ruhestand verabschiedet hatte. Mit dem Titel „Wunderbar“ und dem legendären „Trömmelche“ schickte Brand den tobenden Saal in die Pause.

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Im zweiten Teil gab die Band mit Songs wie „Alle für Kölle“, „Föhl dä Augenblick“ oder dem neuen Sessionslied „Wigga Digga“ einen Vorgeschmack auf ihr neues Album, das bei einem großen Release-Konzert am 28. Oktober im Club Volta in Mülheim vorgestellt werden soll. Für Unterhaltung ganz anderer Art sorgte auch Travestie-Künstler Ken Reise, der als Julie Voyage im kurzen, hautengen Glitzerfummel schrill-schräge Geschichten aus der Kölner Showszene in feinstem Kölsch zum Besten gab. Klassiker zum Mitsingen, Mitfühlen und Mitschunkeln setzten den Schlusspunkt unter den kurzweiligen Konzertabend.

Weitere „Akustisch und Lustisch“-Jubiläumskonzerte geben die Räuber in der Volksbühne am Samstag, 13. August und Sonntag, 14. August, jeweils um 19 Uhr.

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