Köln auf Rang fünfWo in NRW die meisten Blitzer stehen

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15.04.2022
Köln
Unterwegs mit der Kölner Polizei auf der Jagd nach Autotunern und -posern an „Carfreitag“

In Köln wurden im Dezember 2022 im Durchschnitt an 71,7 Stellen pro Tag Verstöße gegen das Tempolimit und Rotlicht kontrolliert.

Im Dezember 2022 gab es in Köln im Durchschnitt 71,1 Radarkontrollen pro Tag - das ergibt Platz acht unter den 40 einwohnerstärksten Städten in Deutschland. Der Spitzenreiter liegt im Bergischen Land.

Die Wahrscheinlichkeit, als Autofahrer in der Millionenstadt Köln wegen zu schnellem Fahren oder der Missachtung des Rotlichts geblitzt zu werden, ist deutlich höher als in München oder Berlin.

Im Dezember waren in Köln durchschnittlich 71,1 Radarkontrollen pro Tag im Einsatz. Das sind deutlich mehr als in Berlin (54,4) oder München (13,4). Lediglich Hamburg liegt mit 77 Blitzern deutlich höher und deutschlandweit an der Spitze. Das geht aus dem Blitzer-Ranking der Goldenstein Rechtsanwälte in Berlin hervor.

Wuppertal und Bonn bundesweit in der Spitzengruppe

Gemessen an der Straßenfläche liegt Wuppertal bundesweit mit 26,1 Messstellen pro Tag auf Platz 1. Bonn folgt auf Platz 2 mit 24,1 Blitzern. Die NRW-Großstädte Aachen (21,1), Köln (17,4) und Bielefeld (16,9) folgen auf den Plätzen 5, 8 und 9. Die Landeshauptstadt Düsseldorf landet mit einem Wert von 10,5 Blitzern pro Tag nur auf Rang 21. Am unteren Ende der Skala liegen die NRW-Städte Duisburg (2,9), Essen (2,8) und Krefeld (1,2). Der bundesweite Durchschnitt beträgt 11,4 Anlagen pro 1000 Hektar Straßenfläche.

Um herauszufinden, in welcher deutschen Großstadt es die meisten Rotlicht- und Geschwindigkeitskontrollen gibt, hat die Berliner Kanzlei bei den Presse- und Polizeistellen der 40 einwohnerreichsten deutschen Städte die Zahl der fest installierten Blitzer abgefragt. Darüber hinaus hat das Team der Kanzlei zwischen dem 28. November und 28. Dezember alle mobilen und teilstationären Blitzer anhand der Verkehrs-Apps Waze und Blitzer.de ermittelt.

Um die Werte städteübergreifend vergleichbar zu machen, wurden die Zahlen mit der Regionaldatenbank des Statistischen Bundesamts ins Verhältnis zur jeweiligen Straßenfläche gesetzt. Feste Messgeräte, die wie beispielsweise auf der Inneren Kanalstraße in Köln in mehrere Richtungen blitzen, wurden auch als mehrere Kontrollstellen gewertet.

„Unsere Analyse zeigt, dass es bundesweit massive Unterschiede gibt, wenn es um Geschwindigkeitskontrollen im Straßenverkehr geht“, sagt Rechtsanwalt Alexander Voigt, Geschäftsführer der Goldenstein Rechtsanwälte. „Natürlich gilt: Wer sich stets an die vorgeschriebenen Gesetze hält, muss auch nie ein Bußgeld wegen eines Geschwindigkeits- oder Rotlichtverstoßes zahlen. Dennoch können vermutlich nur die wenigsten Autofahrer von sich behaupten, noch nie im Leben geblitzt worden zu sein.“

Blitzer-Apps sind während der Fahrt verboten

Die Nutzung von Blitzer-Apps biete sich vor allem in den Großstädten mit einer besonders hohen Blitzdichte wie in Hamburg, Berlin, Köln, Bonn und Frankfurt an. Solche Apps dürften von den Autofahrern laut Straßenverkehrsordnung aber nur vor Beginn der Fahrt genutzt werden.

„In Deutschland ist jede automatisierte Warnung vor Geschwindigkeitsmessanlagen verboten“, sagt Thomas Müther, Sprecher des ADAC Nordrhein. „Technische Geräte wie zum Beispiel reine Radarwarner darf man nicht betreiben und noch nicht einmal betriebsbereit mitführen.“ Navigationsgeräte, die Blitzer anzeigen, und Blitzer-Apps auf dem Smartphone dürfen während der Fahrt nicht verwendet werden. „Wer gegen das Verbot verstößt, begeht eine Ordnungswidrigkeit“, so Müther. „Es drohen ein Bußgeld von 75 Euro und ein Punkt in Flensburg.“

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