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16 Touren zum NachlaufenKölner Freunde schreiben Büdchen-Führer – 90 Kioske in der Stadt entdecken

Lesezeit 3 Minuten
Tanja Limbach, Shirin Shaghaghi und Frank Münschke stehen in einem Büdchen. Die beiden Autoren haben den Kölner Büdchen-Führer in der Hand.

Tanja Limbach (l.) und Frank Münschke haben einen Kölner Büdchen-Führer geschrieben. Er wurde im Kölnkiosk von Shirin Shaghaghi vorgestellt.

Tanja Limbach und Frank Münschke führen mit ihrem Kölner Büdchen-Führer durch die Kioske der Stadt. Jedes Büdchen erzählt seine eigene Geschichte.

In Großstädten sind Büdchen ein Ort des Vertrauens. Menschen treffen aufeinander, plaudern ausgelassen, trinken einen Kaffee. Kioskbesitzer schenken ihren Kunden ein offenes Ohr. Freundschaften entstehen. So manche findet auf diesem Wege sogar die große Liebe.

Kölner Büdchen-Führer: 16 Erkundungstouren in einem Buch

Tanja Limbach und Frank Münschke treffen den „Kölner Stadt-Anzeiger“ im „Kölnkiosk“. Über das Büdchen an der Brüsseler Straße schreiben sie auch in ihrem Buch „Von Büdchen zu Büdchen – Zu Fuß durch Kölner Veedel“, das im April erschienen ist. Es führt den Leser auf 16 Erkundungstouren durch 18 Veedel der Stadt – vorbei an den schönsten Kiosken. Rechts- und linksrheinisch. Urban sowie außerstädtisch.

Das Buch stellt mit Beschreibungen, Interviews, Geschichten und Bildern rund 90 Kölner Kioske vor. Darunter auch das laut Autoren älteste Büdchen Kölns in Rath, aus dem mittlerweile eine Pizzeria geworden ist, die „Pizzeria Schmitzebud“, und der erste digitale Kiosk Deutschlands „Kioskmachine 24“ in Neuehrenfeld.

Büdchenrosa

Kioskmachine 24: Am Ehrenfeldgürtel hat ein Kiosk eröffnet, der ganz ohne Verkäufer auskommt.

Die Autorin Limbach kommt aus Hennef und ist Gymnasiallehrerin. Ihr Co-Autor Münschke kommt aus dem Schwarzwald und arbeitet an der Kölner Universität. Die beiden sind nicht gebürtig aus Köln, die Stadt ist aber seit Jahren ihr Zuhause. Sie lebt in Müngersdorf, er in Neuehrenfeld. 2017 kreuzten sich ihre Wege. Gemeinsam tourten sie mit Freunden durch die Büdchen der Kölner Veedel. So erkundeten die Autoren die verschiedenen Stadtteile und lernten sie auf eine andere Art kennen.

Wie das Buch „Von Büdchen zu Büdchen“ entstand

Nach drei Jahren kamen sie auf die Idee, ein Buch zu schreiben. Auf der Suche nach einem Geschenk stand Limbach vor einem Bücherregal voller Tourguides. Einen Büdchen-Führer konnte sie nicht finden. „Wenn es das nicht gibt, dann machen wir es selber“, sagt die 35-Jährige. 

Kurz danach begannen die beiden Freunde ihr Vorhaben in die Tat umzusetzen. Sie wählten die Routen aus, interviewten Kioskbesitzer sowie Stammkunden. „Das war spannend“, so Münschke. Limbach stand für einen Tag auch selbst hinter der Theke. Sie trafen auf interessierte Menschen und freundliche Ladenbesitzer. Stammkunden plauderten mit ihnen und luden sie sogar in ihr Wohnzimmer ein.

Kölner Kioske vereinen Kultur und Generationen

„Ich glaube, jeder kann eine Büdchen-Geschichte erzählen. Man lernt immer neue Leute kennen“, sagt der 41-Jährige. Er berichtet von einer Freundschaft zwischen einem jungen Mann und einem 70-jährigen Herren. Die Männer lernten sich in einem Kiosk in Zollstock kennen und freundeten sich an, nachdem sie sich regelmäßig am selben Büdchen trafen. Dies sei nur eine der vielen Geschichten, die bei Kioskbesuchen entstanden sind, und im Buch nachzulesen sind.

Tanja Limbach und Frank Münschke: „Von Büdchen zu Büdchen – Zu Fuß durch Kölner Veedel“, Emons Verlag, 160 Seiten, 14,00 Euro, ISBN 978-3-7408-1562-2. (kam)