Desolate ZuständeStadt will hart gegen Müll-Tourismus auf Kölner Großmarkt vorgehen

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Auf dem Großmarkt türmen sich Müll und verdorbene Lebensmittel, die dort illegal abgelegt wurden.

Köln – Die Stadtverwaltung hat den Händlern des Großmarkts eine umfangreiche Verbesserung der Sauberkeit auf dem Gelände in Raderberg zugesagt. Auf dem Areal hat sich in den vergangenen Jahren ein regelrechter Mülltourismus etabliert. Unbekannte fahren mit Transportern gezielt dorthin und laden allen möglichen Unrat ab, zudem lassen einige wenige Händler verdorbenen Lebensmittel zurück (der „Kölner Stadt-Anzeiger“ berichtete. Der Zustand ist desolat. Nun reagiert die Verwaltung.

Die Stadt arbeite „an einer personellen Verstärkung der Großmarktaufsichten, des Personals der Reinigungskolonne sowie einer Ausweitung der Serviceverträge mit den mit der Reinigung des Geländes beauftragten Unternehmen“, heißt es auf Anfrage. Zurzeit reinigen Mitarbeitende der Marktverwaltung und die Abfallwirtschaftsbetriebe (AWB) das Gelände „mehrmals wöchentlich“, wobei die Markverwaltung alle Kosten trage. Das jedoch reicht offensichtlich nicht aus, weshalb die Stadt nun nachsteuert. Teilweise müssen jedoch erst die politischen Gremien einer Aufstockung des Reinigungspersonals und einer Ausweitung der Verträge mit externen Dienstleistern zustimmen. Das sei aber in Arbeit, die Beschlüsse sollen in der zweiten Jahreshälfte gefasst werden, sagt die Verwaltung.

Sogar Autowracks werden abgestellt

Der Müll entstehe zum einen während des regulären Marktbetriebs, erläutert die Verwaltung. Vor allem aber werde Unrat „aller Arten von außen durch Dritte auf das Gelände eingetragen“, besonders außerhalb der Marktzeiten. „Diese Ablagerungen bestehen hauptsächlich aus Sperrmüll, alten Elektrogeräten oder Altreifen oder gar ganzen abgemeldeten Fahrzeugen“, heißt es weiter. Diese „Dritten“ können bislang ungehindert auf das Areal fahren, indem sie sich an den Zugangsschranken einfach ein Parkticket ziehen. Das soll nun anders werden, verspricht die Stadt. Die Zufahrtsmöglichkeiten seien „so anzupassen, dass Unberechtigte keinen Zugang zum Gelände mehr erhalten. Diesbezüglich überprüft die Verwaltung derzeit eine mögliche Änderung der Marktsatzung.“

Zudem möchte die Stadt künftig härter gegen Müllsünder auf dem Großmarkt vorgehen. „In wenigen Fällen kann die Marktverwaltung die Verursacherinnen und Verursacher ermitteln und dafür sorgen, dass die Ordnungswidrigkeiten geahndet werden können“, heißt es. „Vorgesehen ist eine Verstärkung der Kontrollen auf dem Gelände in Kooperation mit dem Ordnungsdienst der Stadt Köln.“

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