Jeckes JubiläumDas plant das Hänneschen-Theater 2024 zum 222-jährigen Bestehen

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Das kölsche Hänneschen-Theater wurde 1802 gegründet. Zum 222-jährigen Bestehen werden unter anderem Großfiguren durch die Veedel ziehen.

Zu Fritz Webers „Ich ben ene kölsche Jung“ schunkeln die rund drei Meter hohen Großfiguren von Hänneschen, Bärbelchen, Tünnes und Schäl in den Gassen der Altstadt. Vor ihnen tanzen ihre kleinformatigen Vorbilder, bewegt vom Hänneschen-Ensemble in historischen Kostümen. Die von Mandy Becker entworfenen Kleider sollen ins Jahr 1802 zurückversetzen – das Gründungsjahr des Hänneschen-Theaters.

Im kommenden Jahr feiert das Puppenspiel sein 222-jähriges Bestehen, kein rundes, aber ein jeckes Jubiläum. „Wir wollen unsere Wurzeln weiter hegen und pflegen“, sagt Intendantin Mareike Marx bei einer Pressekonferenz zum Jubiläum am Montagmittag. „Die Figuren repräsentieren uns Kölner, hier ist das kölsche Hätz zu Hause.“

Köln: Hänneschen-Theater will Wurzeln treu bleiben

Gleichzeitig sei es wichtig, dass das Hänneschen-Theater mit der Zeit gehe und sich weiterentwickele. Insbesondere das Bärbelchen habe sich verändert: Es muss nicht mehr unbedingt ein Kleidchen sein, Bärbelchen kann auch in Hosen auftreten. „Die Grundzüge der Charaktere bleiben aber immer dieselben“, sagt Marx.

Zum jecken Jubiläum plant das Theater im kommenden Jahr verschiedene Aktionen und Kooperationen: Einerseits sind da die vier Großfiguren, die Werner Blum für das Jubiläum gebaut hat. Als Botschafter sollen sie die „Faszination des Hänneschen-Theaters vom Eisenmarkt in die Veedel“ tragen, heißt es in einer Pressemitteilung.

Hänneschen-Ensemble mit seinen Figuren und im Hintergund die neuen Großfiguren.

Das Ensemble des Hänneschen um Intendatin Mareike Marx (im bordeauxroten Kleid) freut sich auf das Jubiläum.

Die XXL-Formate der Puppen werden Teil der Prinzenproklamation am 5. Januar 2024 sein und den Wagen des Hänneschen-Theaters beim Rosenmontagszug begleiten. Außerdem werden sie bei den Premieren des Jubiläumsstücks „Medden im kölsche Levve, iewich jung jeblevve“ (15. März 2024) und des Familienstücks „Hänneschen im Schlaraffenland“ (12. April 2024) auf dem Eisenmarkt stehen. Im Frühjahr stellt die Kreissparkasse Köln die Figuren in ihrem Foyer am Neumarkt aus und auch während der Fußball-EM der Männer 2024 in der Fan-Zone am Heumarkt und beim Markt der Engel werden Hänneschen, Bärbelchen, Tünnes und Schäl sichtbar sein.

Hänneschen kooperiert mit Kasalla und Gürzenich Orchester

Das Hänneschen-Theater wird auch Teil der karnevalistischen Matinee in der Kölner Philharmonie am 21. Januar 2024 sein. Dort soll die 2020 verstorbene Marie-Luise Nikuta als Engel im Programm auftreten und „Wat e Thiater“ singen. Das Lied hat Puppenspieler Martin Moos passend zum Sessionsmotto „Wat e Theater – wat e Jeckespill“ geschrieben.

Das Hänneschen-Theater will im kommenden Jahr außerdem bereits bestehende Kooperationen ausbauen und neue knüpfen: Im kommenden Jahr soll es etwa neu konzipierte theatrale Führungen durch das Schokoladenmuseum geben. Im Oktober wird die Kölner Band Kasalla mit dem Ensemble mehrere Shows spielen und im Winter 2024 wird das Gürzenich Orchester mit dem Hänneschen Unterwegskonzerte geben. Genaue Termine dafür werden noch vom Hänneschen-Theater bekannt gegeben. Am 24. und 25. August feiert das Puppenspiel dann ein Familien-Theaterfest auf dem Eisenmarkt, direkt vor dem Theater. Der Eintritt ist frei.

Mehr Informationen und Karten gibt es an der Theaterkasse, telefonisch unter 0221/22122233 (Mittwoch bis Sonntag, 10 bis 14 Uhr) sowie unter www.haenneschen.de.

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