VorweihnachtszeitDarum läuft auf vielen Weihnachtsmärkten in der Kölner Altstadt kein „Last Christmas“

Lesezeit 2 Minuten
Menschen gehen über den Weihnachtsmarkt am Neumarkt.

In wenigen Wochen beginnt in Köln die Weihnachtsmarkt-Saison.

Auch Weihnachtsmärkte müssen Gema-Gebühren zahlen. 2023 sind die Kosten für viele Veranstalter deutlich gestiegen. Auch in Köln.

In den kommenden Tagen öffnen  in Köln die ersten Weihnachtsmärkte. Glühwein und Bratwurst gehören dann dazu, genau wie „O Tannenbaum“ oder „Alle Jahre wieder“. Doch andere Weihnachtslieder wie „Last Christmas“ von Wham oder „Wonderful Dream“ von Melanie Thornton wird man auf den Märkten in der Altstadt eher nicht hören.

Der Grund dafür ist die Gesellschaft für musikalische Aufführungs- und mechanische Vervielfältigungsrechte, kurz Gema.

Weihnachtsmärkte in Köln: Gema-Kosten richten sich nach Veranstaltungsfläche

Die Höhe der Gebühren richtet sich nach der Größe der Veranstaltungsfläche – gerechnet vom ersten bis zum letzten Stand und von Häuserwand zu Häuserwand. Diese seien laut Gema in den vergangenen Jahren nicht immer korrekt berechnet worden. Deswegen habe man zuletzt selbst damit begonnen, die Flächen über Tools wie „Planimeter“ und „Google Maps“ zu messen. „Wir haben dabei deutliche Diskrepanzen festgestellt“, teilte eine Sprecherin dem „Kölner Stadt-Anzeiger“ mit. Eine generelle Erhöhung der Tarife habe es seit 2018 nicht mehr gegeben.

Deswegen haben sich die Gema-Rechnungen für die anstehenden Märkte in vielen Fällen auch drastisch erhöht. So zum Beispiel auch für den Weihnachtsmarkt am Kölner Dom, einer der Märkte, die nicht auf kommerzielle Musik verzichten. „Die Gema-Rechnung hat sich in diesem Jahr etwa verdoppelt“, erklärt eine Sprecherin des Weihnachtsmarktes am Dom, ohne jedoch konkrete Zahlen zu nennen. 

Weihnachtsmärkte müssen Gema zahlen: „O Tannenbaum“ statt „Last Christmas“

Andere Weihnachtsmärkte, wie die am Heumarkt/Alter Markt oder am Neumarkt verzichten aufgrund der Gebühren gänzlich auf Musik, für die Gema-Gebühren bezahlt werden müssen. Stattdessen laufen hier Weihnachtsklassiker wie „O Tannenbaum“ oder „Alle Jahre wieder“, Lieder, die aufgrund ihres Alters mittlerweile lizenzfrei sind.

Besucher fahren auf einer Eisbahn auf dem Weihnachtsmarkt auf dem Heumarkt Schlittschuh.

Besucher fahren auf einer Eisbahn auf dem Weihnachtsmarkt auf dem Heumarkt Schlittschuh. (Archivbild)

„Auch Anfragen von Künstlern oder Cover-Bands, die bei uns auf den Märkten auftreten wollen, müssen wir ablehnen“, erklärt ein Sprecher der Weihnachtsmärkte in der Kölner Altstadt auf Nachfrage.

Doch es gibt Ausnahmen: Aussteller, die das ganze Jahr über mit ihren Fahrgeschäften unterwegs sind – wie zum Beispiel Kinderkarussell-Betreiber – entrichten eine Pauschale an die Gema und dürfen lizenzierte Musik abspielen.

Und auch die Eislaufbahn auf dem Heumarkt darf lizenzierte Musikstücke abspielen. Sie zählt als angemeldete Sportfläche nicht zur Veranstaltungsfläche des Markts und kommt somit auf eine deutlich kleinere Bemessungsgrundlage des Tarifs.

KStA abonnieren