Das Bürgerhaus in der Südstadt bringt Licht und Farbe in die dunkle Jahreszeit. Die Westfassade bietet einen wunderbaren Anblick.
Zeichen für Frieden in KölnSo schön leuchtet das Stollwerck im Advent
Von Stephanie Broch
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Bunt leuchten die Fenster an der Hauptfassade des Stollwercks im Advent.
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Hell leuchten die bunten Fenster in den dunklen Park hinein – das Bürgerhaus Stollwerck wirkt seit Ende November in den Abend- und Nachtstunden wie ein festlicher Palast. Kurz nach 18 Uhr startete am 30. November die Adventskalender-Aktion im Bürgerhaus: Alle Fenster der Hauptfassade zum Trude-Herr-Park hin sind mit bunter Klebefolie gestaltet und werden beleuchtet. Im Fenster über dem Haupteingang ist das Tagesdatum zu lesen. Die leuchtenden Fenster sollen an Türchen eines Adventskalenders erinnern.
Diese Aktion fand im Jahr 2020 erstmals statt. „Wir wollten damit in der Corona-Zeit den Menschen etwas Positives und Schönes bieten“, sagt Bürgerhausleiter Christian Rahmfeld. Die Aktion fand viel Anklang bei den Südstädtern. Daher will das Bürgerhaus-Team auch dieses Jahr wieder etwas Licht in die dunkle Jahreszeit bringen. „Darüber hinaus sollen die vielen bunten Fenster die Vielfalt der hier ein- und ausgehenden Menschen widerspiegeln, und auch ein Zeichen für Frieden, Weltoffenheit und Toleranz setzen“, sagt Rahmfeld.
Bürgerhaus Stollwerck: Sanierung fast abgeschlossen
Ein weiterer Anlass für die Wiederholung der Adventsaktion ist der bevorstehende Abschluss der Fassadensanierung. Die Sanierung war nötig, weil Fugen zwischen den Backsteinen porös und Kalksteine im Laufe der Jahre brüchig geworden waren. Teilweise waren Brocken aus Fensterbänken und Ornamenten herausgebrochen, weswegen bei Sturm Teile des Hauses in der Vergangenheit abgesperrt werden mussten. Bei der Sanierung wurden alle Fugen ausgefräst und erneuert, brüchige Kalkelemente ausgetauscht und die Fenster mit frischem Kit versehen und gestrichen. Fast zwei Jahren dauerten die Arbeiten und kosteten rund zwei Millionen Euro.
Zum Start der Adventskalender-Aktion, bei der etwa 80 Prozent der 2020 verwendeten Klebefolien wieder zum Einsatz kamen, waren neben Rahmfeld auch Jürgen Hufen, Vorsitzender des Fördervereins des Bürgerhauses, und Bezirksbürgermeister Andreas Hupke gekommen. „Die Fenster zu gestalten, ist ein enormer Aufwand. Die Illuminierung bringt Farbe in das graue Wetter und erfreut Herz und Seele. Mich erinnert das an das Richterfenster im Dom – wirklich toll“, zeigte sich Hupke begeistert. Der Förderverein spendete dem Stollwerck anlässlich der Sanierung ein neues Schild über der Eingangstür und ließ auch einen Weihnachtsbaum aufstellen.
Das Bürgerhaus Stollwerck
Das Stollwerck an der Dreikönigenstraße 23 ist mit rund 6400 Quadratmetern Nutzfläche eines der größten Bürgerzentren in Deutschland. Es entstand 1987 in einem roten, fünfstöckigen Backsteinbau aus dem Jahr 1906, der ehemals den Preußen als Zeughaus und später der Bundespost als Lagerhaus diente. Für seinen Zweck als Bürgerhaus wurde es hinter denkmalgeschützten Fassaden aufwändig umgebaut. Das Gebäude gehört der Stadt. Jährlich nutzen, nach Angaben des Bürgerhauses, mehr als 150.000 Menschen die Angebote des Hauses, die von pädagogischen Programmen für alle Altersgruppen über Theater und Comedy bis zu Konzerten reichen. Auch ein Café und Bistro befindet sich im Bürgerhaus, dieses ist aber derzeit wegen eines Pächterwechsels geschlossen.