Kölner Barbarossaplatz20-Jährige von KVB-Bahn überfahren – Polizei sucht Zeugen

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Am Barbarossaplatz ist eine Person von einer KVB-Bahn erfasst und getötet worden.

Am Barbarossaplatz ist eine Person von einer KVB-Bahn erfasst und getötet worden.

Köln – Am Barbarossaplatz in der Kölner Innenstadt ist am Nachmittag des Rosenmontags eine junge Frau (20) aus Dortmund von einer KVB-Straßenbahn der Linie 15 erfasst und getötet worden. Nun sucht die Polizei Köln dringend nach Zeugen.

Der Unfall ereignete sich an der Ecke Salierring/Barbarossaplatz. Zunächst ging die Polizei Köln davon aus, dass die Frau mit zwei weiteren jungen Frauen an der Haltestelle Barbarossaplatz stadtauswärts die Gleise vor einer bis dahin noch stehenden Bahn überqueren wollte, jedoch aus unbekannten Gründen stürzte. Der Fahrer der KVB-Bahn soll dies nach ersten Ermittlungen der Polizei allerdings nicht gemerkt haben. Er sei angefahren, habe die junge Frau erfasst und mitgeschleift. Erst an der Haltestelle Ubierring sei er von der Leitstelle über den Unfall informiert worden. 

Junge Frau stirbt noch an der Unfallstelle

Allerdings sollen Polizeibeamte nach ersten Untersuchungen lediglich am zweiten Wagen Unfallspuren gefunden haben, sodass der zunächst angenommene Unfallhergang nicht stimmen kann. „Wir fangen nun also wieder bei Null an“, so ein Polizeisprecher.

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Denn Zeugen wollen gesehen haben, wie die junge Frau auf die Kupplung zwischen den beiden Waggons der Straßenbahn geklettert und mitgefahren sein soll. Ob dies stimmt, ist bisher nicht klar. Die Polizei muss dahingehend nun alle Zeugenaussagen überprüfen und bittet auch weiterhin Zeugen, die Aussagen zum Unfallhergang machen können, sich unter der telefonnummer 0221 229-0 oder per Mail an poststelle.koeln@polizei.nrw.de zu melden.

Sicher ist aber, dass das Opfer noch an der Unfallstelle starb. Die beiden Begleiterinnen wurden von Rettungskräften und Notfallseelsorgern betreut und anschließend in eine Klinik gebracht.

Kölner Polizei sichert Unfallstelle am Barbarossaplatz

Mit Flatterband hatte die Polizei die komplette Kreuzung abgesperrt. Autos und Bahnen wurden umgeleitet, auf dem sonst so belebten Barbarossaplatz herrschte ungewohnte Stille. Nur Fußgänger durften die Unfallstelle in einiger Entfernung passieren.

Der Leichnam, der auf den Gleisen lag, wurden von einem mobilen Sichtschutz verdeckt. Immer wieder blieben Menschen stehen, erkundigten sich bei Polizisten an den Absperrungen danach, was geschehen war.

KVB-Bahnen werden umgeleitet – OB Reker zeigt sich schockiert

Die Linie 12 fuhr während der Unfallaufnahme zwischen den Haltestellen Zollstock und Eifelplatz sowie zwischen den Haltestellen Merkenich und Zülpicher Platz. Die Linie 15 verkehrte in Folge des Unfalls nicht zwischen den Haltestellen Ubierring und Chorweiler. Ebenso fanden für die Linie 16 keine Fahrten zwischen den Haltestellen Ubierring und Niehl Sebastianstraße statt. Ab 20.20 Uhr war die Strecke wieder frei.

Oberbürgermeisterin Henriette Reker zeigte sich schockiert: „Die tragischen Unfälle überschatten das fröhliche Treiben. Mein Mitgefühl gilt den Angehörigen des Opfers, das bei einem Unfall im Zusammenhang mit einer Straßenbahn ums Leben gekommen ist.“ Der Unfall an Rosenmontag war der zweite tödliche Sturz auf die Schienen im diesjährigen Kölner Karneval. Erst an Weiberfastnacht fiel eine kostümierte 29-Jährige im Bahnhof Ehrenfeld vor einen einfahrenden Regionalzug und erlag vor Ort ihren schweren Verletzungen.

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