Bürgeramt Köln InnenstadtNeubau des Bezirksrathauses steht auf der Kippe

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Das Kundenzentrum im Bezirksrathaus Innenstadt am Laurenzplatz

Das Kundenzentrum im Bezirksrathaus Innenstadt am Laurenzplatz

Innenstadt – Eigentlich sollten sich längst Architekten mit der Frage befassen, wie ein Neubau für das Bezirksrathaus samt Bürgeramt in der Innenstadt aussehen könnte. Das hatte zumindest der Stadtrat im vorigen Sommer beschlossen. Doch nun der Rückschlag: Aus einer schriftlichen Mitteilung des Baudezernenten geht hervor, dass das Projekt auf der Kippe steht.

Anders lässt sich der Schritt nicht interpretieren, einen Neubau am bisherigen Ort zunächst auf die grundsätzliche Machbarkeit untersuchen zu lassen. Vorher sei eine „belastbare und verlässliche Aussage über die Realisierbarkeit des neuen Bezirksrathauses“ nicht möglich. Das Problem ist der Platzbedarf. Der sei zusammen mit Bezirksvertretern und Angestellten des Bürgeramtes ermittelt worden und liege demnach bei rund 8200 Quadratmetern. Bislang sind die Einrichtungen auf zwei Standorte verteilt. Das Kundenzentrum am Laurenzplatz dient den Bürgern aus der Innenstadt als Anlaufstelle.

Politik und Verwaltung in einem Haus

Der Bezirksbürgermeister, die Fraktionen und das Bürgeramt sind in der Ludwigstraße nahe der Hohe Straße untergebracht. Das Gebäude am Laurenzplatz soll, so der Ratsbeschluss, durch einen Neubau ersetzt werden und Politik und Verwaltung an einem Ort zusammenführen. Nach den Berechnungen des Baudezernats kann ein neues Gebäude auf dem Grundstück aber nicht den benötigten Platz bieten. Das bestehende Gebäude verfügt über 6200 Quadratmeter nutzbare Fläche. Das neue könne nicht größer werden, müsse unter Umständen sogar kleiner ausfallen. Mehr Baufläche steht nicht zur Verfügung. Die umliegenden Grundstücke gehören der Gerchgroup, die hier das 250-Millionen-Euro-Projekt Laurenz-Carré umsetzen und dabei städtische Dienststellen laut Baudezernat nicht in ihr Projekt integrieren will. Die Investoren wollten zunächst höher als die bestehenden Gebäude bauen. In der unmittelbaren Umgebung des Doms war das indes nicht erwünscht. Auch der Neubau des Bürgeramtes darf folglich nicht in die Höhe ausweichen. Welche anderen Lösungen bleiben, sollen nun externe Planer klären. „Wir wollen am Standort festhalten“, sagt Andreas Hupke, grüner Bezirksbürgermeister der Innenstadt. Im Zentrum gäbe es keine anderen geeigneten Grundstücke, ist er sicher. Und woanders seien „kurze Wege für alle“ nicht sicherzustellen.

Hupke reagierte misstrauisch auf die Neuigkeit: „Solche Mitteilungen lassen bei mir immer die Alarmglocken schrillen“, sagte er dem „Kölner Stadt-Anzeiger“. Das Grundstück in bester Lage sei begehrt. Er warnte: „Falls sich hinter der Verzögerung die Intention verbirgt, das Grundstück frei zu machen und zu verkaufen, dann rappelt es aber.“ Er kündigte an, das Thema auf die Tagesordnung der nächsten Sitzung im Bezirksrathaus zu setzen.

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