Streit um Kölner VolksfestDarum wird der Ausrichter der Deutzer Kirmes per Los ausgewählt

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Auf der Frühjahrskirmes in Deutz herrscht gute Stimmung.

Die Diskussion um das Vergabeverfahren der Deutzer Kirmes hat bald ein Ende. Das Los entscheidet. (Symbolbild)

Die Diskussion um das Vergabeverfahren der Deutzer Kirmes hat bald ein Ende. Das Los entscheidet. Alle wichtigen Antworten zu dem Thema.

Dass die Deutzer Kirmes Ende März wie gewohnt am Rheinufer zwischen Deutzer Brücke und Severinsbrücke stattfindet, ist längst beschlossen – doch die Frage des Veranstalters ist nach einem langen Streit immer noch unbeantwortet. Jetzt entscheidet das Los.

Zur Erinnerung: Die Stadt Köln hatte im vergangenen Herbst per Ausschreibung nach einem Veranstalter für das beliebte Volksfest gesucht, das zweimal jährlich stattfindet. Mehr als 50 Jahre lang war die Gesellschaft Kölner Schausteller (GKS) für die Ausrichtung der Kirmes zuständig. Für 2024 hatte ursprünglich ein Veranstalter aus Leverkusen den Zuschlag bekommen, der GKS wurde mitgeteilt, in ihren Unterlagen habe es Formfehler gegeben. Dagegen klagten die Schausteller mit Erfolg

Warum wird jetzt gelost?

Das Auswahlverfahren für die Durchführung der Deutzer Volksfeste (Herbst- und Frühlingsvolksfest)  wurde anschließend neu gestartet. Bis zum Fristende am 2. Februar sind bei der Stadt Köln mehrere Bewerbungen eingegangen. Auch die GKS hat ihre Unterlagen wieder eingereicht.

Da jedoch nur eine Bewerbung den Zuschlag für die Ausrichtung der Kirmes im Jahr 2024 erhalten kann, wird nun gelost. Dies hatte die Stadt Köln bereits Ende Dezember in einer Öffentlichen Bekanntmachung mitgeteilt. Der Losentscheid ist ein von der Rechtsprechung anerkanntes Mittel, um eine Auswahl zwischen gleichwertigen Anträgen und Bewerbungen zu treffen.

„Die Herbeiführung eines Zufallsergebnisses wahrt die Grundsätze der Gleichbehandlung, Nichtdiskriminierung, Verhältnismäßigkeit und Transparenz, an denen sich das Auswahlverfahren zu orientieren hat“, erklärt ein Sprecher der Stadt Köln auf Nachfrage.

Heißt das, dass das Losverfahren demnächst auch bei anderen Großveranstaltungen zum Tragen kommen könnte?

Theoretisch ja. Zumindest kann sich die Stadt Köln diese Option immer offen halten. Vor allem beim Vorliegen mehrerer gleichwertiger Bewerbungen für eine Großveranstaltung, die allerdings nur von einem Veranstalter durchgeführt werden kann, hat die Stadt die Möglichkeit, auf das Losverfahren zurückzugreifen. 

In der Regel entschließt sich die Stadt allerdings dazu, ein förmliches Vergabeverfahren durchzuführen. Heißt: Es gibt ein formelles Ausschreibungs- und Auswahlverfahren, um den Veranstalter auszuwählen. Dieses Verfahren ist komplexer und kann spezifische Kriterien und Bewertungen umfassen, anhand derer die Bewerbungen beurteilt werden und eine Entscheidung von der Stadt getroffen wird.

Wie, wann und wo wird gelost?

Weil die Auslosung unter Ausschluss der Öffentlichkeit durchgeführt wird, kann die Stadt Köln keine konkreten Informationen zu dem Verfahren erteilen. Klar ist aber: Die Auslosung soll in der Woche ab dem 26. Februar stattfinden. Alle zugelassenen Bewerber und Bewerberinnen werden zudem bei der Auslosung vor Ort sein.

Ist dann eine Entscheidung gefallen, bleibt dem neuen Veranstalter nicht mehr allzu viel Zeit: Am 30. März soll die Frühjahrskirmes am Deutzer Rheinufer bereits starten.

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