Demo für gequälte HundeGalgo-Marsch zieht Samstag durch Kölner Innenstadt

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Vier zartgliedrige Hunde stehen dicht nebeneinander, sie alle haben dicke Mäntel an.

Galgos sind auch sehr Kälte-empfindlich.

Mit dem Galgo-Marsch weisen Tierschützer auf das Schicksal der spanischen Hunde hin, die zur Jagd benutzt und oft grausam „entsorgt“ werden.

Bereits zum neunten Mal findet am Samstag, 27. Januar, der Kölner Galgo-Marsch statt. Im vergangenen Jahr zogen 1.500 Tierschützer mit 3.000 Hunden vom Bürgerhaus Stollwerck zum Heumarkt. Das war ein Teilnehmerrekord. „Wir hoffen, dass in diesem Jahr noch mehr Menschen mitgehen“, sagt Organisatorin Julia Reinhardt.

Mit dem Marsch durch die Stadt wollen Reinhardt und ihre Mitstreiter auf das Leid der Galgos, Podencos, Setter und anderer Jagdhunde in Spanien aufmerksam machen. Diese Hunderassen werden dort als reine Nutztiere für die Jagd gehalten und leben oft unter schlimmsten Umständen. Sie werden häufig in engen Käfigen oder dunklen Schuppen gehalten und misshandelt. Wenn sie „ausgedient“ haben oder den Erwartungen ihrer Halter nicht genügen, werden sie grausam getötet, indem sie unter anderem an Bäumen aufgehängt, an Bahngleise angebunden oder in Brunneschächte geworfen werden.

2016 fand der erste Galgo-Marsch in Köln statt

2016 initiierte Reinhardt den ersten Galgo-Marsch in Köln, seither findet er stets am letzten Samstag im Januar statt, kurz vor dem Welt-Galgo-Tag am ersten Februar. „Ende Januar endet die Jagdsaison in Spanien und das massenhafte Aussortieren erreicht seinen Höhepunkt“, informiert Reinhardt. 2021 fand die Aktion aufgrund von Corona virtuell statt, die Tierschützer gingen einzeln und posteten im Anschluss Fotos und Videos.

Rund 170.000 „Galgueros“ in Spanien halten etwa 490.000 Galgos zur Jagd nach Angabe von Tierschützern. Nur sehr wenige Hunde hätten das Glück, gerettet zu werden und im Tierschutz zu landen, so Reinhardt. Die schnellen, empfindsamen und intelligenten Hunde sind von Natur aus Menschen gegenüber sanft und anhänglich. Im vergangenen Jahr wurde das Tierschutzgesetz in Spanien erneuert, aber die Hoffnung, dass sich dadurch auch die Situation der Galgos verbessert, erfüllte sich nicht. „Galgos und andere Jagd- und Kampfhunde sind von dem Tierschutzgesetz ausgenommen“, berichtet Reinhardt.


Der diesjährige Galgo-Marsch startet am Samstag, 27. Januar, um 12 Uhr, wie üblich am Bürgerhaus Stollwerck in der Dreikönigenstraße 23. Von dort ziehen die Tierschützer über Severinstraße, Waidmarkt, Hohe Pforte, Hohe Straße und Gürzenichstraße zum Heumarkt. Dort gibt es eine Kundgebung, dann geht es zurück zum Stollwerck. Der Marsch wird von der Polizei begleitet. „Nicht nur die Halter von Galgos, Podencos, Greyhounds und Settern, sondern alle Tierfreunde – mit oder ohne Hund – sind herzlich eingeladen, mitzumarschieren, jeder zählt“, sagt Julia Reinhardt. Auch in anderen Städten, wie Berlin, München, Hamburg, Saarbrücken und Zürich finden an dem Tag Galgo-Märsche statt. www.koelnergalgomarsch.jimdofree.com

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