Aus gesundheitlichen GründenKölns Bühnen-Sanierungschef Streitberger verlängert Vertrag nicht

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Bernd Streitberger.

Chef der Kölner Bühnen-Sanierung, Bernd Streitberger, wird künftig nicht mehr für den Umbau zur Verfügung stehen. (Archivbild)

Bernd Streitberger kam, um die Bühnen fertig zu sanieren. Jetzt muss er eine Vertragsverlängerung absagen.

Der Chef der Bühnen-Sanierung am Offenbachplatz, Bernd Streitberger (75), steht aus gesundheitlichen Gründen nicht für eine weitere Vertragsverlängerung über den Juni hinaus zur Verfügung. Im Betriebsausschuss Bühnen wurde am Dienstagabend mitgeteilt, dass Streitberger einen Schlaganfall erlitten hat und bis vorige Woche vier Wochen gefehlt hatte.

Vergangene Woche hatte die Stadt Köln eine offizielle Eröffnung von Oper, Schauspiel, Kinderoper und Kleinem Haus zur Spielzeit 2024/2025 ausgeschlossen, weil der Baufortschritt nicht weit genug ist und die Rückkehr von Schauspiel und Oper aus den rechtsrheinischen Interimsspielstätten nicht rechtzeitig möglich sei. Trotzdem hält die Stadt noch am Fertigstellungsdatum 28. Juni fest. Zwei Tage später endet Streitbergers Vertrag.

Vertragsverlängerung ausgeschlossen

Seit Dienstagabend ist klar: Streitberger verlängert seinen auslaufenden Vertrag danach nicht mehr, eine angedachte Verlängerung um drei Monate ist aus gesundheitlichen Gründen ausgeschlossen. Das bestätigte ein Bühnen-Sprecher auf Anfrage. Laut seiner Aussage gibt es auch bei einem Bauende am 28. Juni „nachlaufende Arbeiten“ wie Schlussrechnungen und Dokumentationen. Deren Dauer hängt demnach vom Verlauf der nächsten Monate ab.

Streitberger sagte im Ausschuss durchaus bewegt über seine Arbeit: „Alle sagen mir, ich soll dann mehr delegieren. Ich finde aber immer wieder Aufgaben, die sind nicht delegierbar. Das muss man ganz deutlich sagen. Das ist einfach nicht machbar. Es gibt länger laufende Prozesse im Zusammenhang mit einer Insolvenz mit einem möglichen Rechtsstreit. Da muss ich Entscheidungen treffen und die kann ich nicht irgendwie weitergeben. Ich mache mir sehr große Gedanken darüber und wirke da positiv mit, aber es ist letztlich nicht in meiner Hand.“

Streitberger hatte 2016 übernommen

Er stünde für Hilfen bereit, es sei nun eine „nicht ganz einfache Personalentscheidung“ für seine Nachfolge zu treffen, weil es für eine kurze Zeit sei, die Aufgabe aber komplex sei.

Streitberger, früher Baudezernent der Stadt, hatte den Job als verantwortlicher Bühnen-Sanierer im Mai 2016 angetreten, nachdem die Verwaltung die Eröffnung 2015 abgesagt hatte, weil die Sanierung nicht lief wie geplant. Sie kündigte damals auch dem Planer der Haustechnik, in weiten Teilen mussten Streitberger und sein Team neu planen. Ein Gerichtsprozess zur Schuldfrage läuft.

Ursprünglich sollten die Häuser 2019 oder 2020 fertig saniert sein, als Streitberger übernommen hatte. Doch der Termin musste immer wieder verschoben werden. Streitberger sagte am Dienstag: „Diese Hängepartie, die wir jetzt erleben, ist natürlich genau das, was ich nicht wollte. Jetzt kommt genau dieses quälende Prozedere heraus, aber da müssen wir durch.“

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