Der Bolzplatz „die coole Kuhle“ im Römerpark hat Dellen, Löcher und Unebenheiten. Warum ist der von Lukas Podolski mitfinanzierte Platz so ein Problemfall?
Zwischen Römerpark und RheinPodolskis Bolzplatz in der Südstadt hat Dellen und Löcher

Der Bolzplatz „die Kuhle“ wurde erst 2019 aufwändig saniert. Jetzt ist der Belag schon wieder marode.
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Der Platz liegt idyllisch in einer Senke zwischen Römerpark und Rhein, umgeben von Bäumen, mit Flutlicht, kleiner Tribüne und hohem Ballfangzaun. Für viele Kinder und Jugendliche aus der Südstadt ist die „Kuhle“ ein wichtiger Treffpunkt und Bewegungsraum. Doch wer hier kickt, muss genau hinschauen: Der Belag ist uneben, stellenweise aufgerissen, an einigen Stellen fehlt das Teppichvlies komplett. „Unsere Jugendlichen, die hier einfach ein bisschen kicken, kommen damit noch ganz gut zurecht. Aber wer sich hier richtige Rennduelle liefert, kann sich schon verletzen“, sagt David Thorausch, pädagogischer Teamleiter des benachbarten Jugendzentrums „Baui“.
„Coole Kuhle“ wurde 2019 für 600.000 Euro saniert
Dabei war die Euphorie groß, als der Platz im Sommer 2019 nach aufwändiger Sanierung feierlich eröffnet wurde. Rund 600.000 Euro kostete die Erneuerung, finanziert je zur Hälfte von der Stadt Köln und der Lukas-Podolski-Stiftung. Der neue Belag aus Teppichvlies, ein umfangreiches Drainagesystem gegen Staunässe, eine Tribüne, ein Unterstand sowie ein Basketballkorb an der Rückseite eines Ballfangzaunes sollten dafür sorgen, dass die „Kuhle“ dauerhaft und bei jedem Wetter bespielbar bleibt. Lukas Podolski kam persönlich zur Eröffnung.
Die Initiative für die Sanierung ging von Jugendlichen aus dem „Baui“ aus, die sich mehr als fünf Jahre lang für eine Erneuerung eingesetzt hatten. Zuvor war die „Kuhle“ ein stark abgenutzter Rasenplatz, der entweder staubtrocken war oder sich bei Regen schnell in ein Matschloch verwandelte. Entsprechend groß war der Stolz über das Erreichte. „Die Kinder und Jugendlichen nennen den Platz die ,coole Kuhle‘ oder ,Poldi‘“, erzählt Thorausch.
Die Stadt kennt die Probleme auf dem Platz. „Es gab bereits mehrere Termine vor Ort mit unterschiedlichen Fachleuten und Firmen, um die Ursache des schlechten Zustands zu ermitteln“, teilt Stadtsprecher Maximilian Daum mit. Grund sei eine Entmischung der unter dem Belag liegenden Schottertragschichten, also des Unterbaus, der dadurch nicht mehr vollständig versickerungsfähig sei. „Durch die ständige und nur sehr langsam abtrocknende Nässe in den Schichten und bei gleichzeitiger Nutzung kommt es zu den Verformungen“, so Daum.

Im Juli 2019 wurde der Bolzplatz am Römerpark mit Lukas Podolski eingeweiht. Seine Stiftung hat den Platz mitfinanziert.
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Der Bolzplatz mit einer Spielfläche von rund 1,300 Quadratmetern ist offiziell für Kinder und Jugendliche vorgesehen und für diese jederzeit nutzbar. Das „Baui“ organisiert dort dienstags ein Fußballtraining, die Lukas-Podolski-Stiftung bietet montags ein offenes Training an. Gleichzeitig wird der Platz auch von anderen, nicht vorgesehenen Spielern, genutzt. „Nach der Neueröffnung entstanden hier schnell viele Begehrlichkeiten“, schildert Thorausch. So spielen auch erwachsene Männer auf dem Platz. „Das ist für uns kein Problem, wenn das zu Zeiten passiert, in denen keine Jugendlichen spielen wollen“, sagt Thorausch.
Zu den Schäden beigetragen haben könnten nach seiner Einschätzung auch professionelle Fitnesstrainer, die den Platz unerlaubt nutzten. „Es wurde uns berichtet, dass hier mit Hanteln und schweren Medizinbällen trainiert wurde“, sagt er. Die Stadt betont, dass der Platz regelmäßig gepflegt und kontrolliert werde. „Sollte es zu der Einschätzung kommen, dass eine Gefahr vom Platz ausgeht, müsste dieser zur Sicherheit abgesperrt werden. Das ist zum Glück bislang nicht der Fall“, erklärt Daum. Damit die „Kuhle“ auch künftig ein cooler Bewegungsort für Kinder und Jugendliche bleibt, plant die Stadt im kommenden Jahr eine umfassende Sanierung des Bolzplatzes. Bis dahin hoffen die Nutzer, dass der Belag hält.


