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„Nächstenliebe, die nicht ausgrenzt“Martinszug zieht durch die Kölner Innenstadt

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Dom Martinszug 2019

Am Freitagabend zog der Dom-St. Martinszug durch die Kölner Altstadt. 

Köln – Es war ein Tag im Winter, als Martinus, Offizier des römischen Kaisers, am Stadttor von Amiens einem unbekleideten Bettler begegnete. Kurzerhand teilte der Soldat seinen Mantel mit dem Schwert und gab dem armen Mann eine Hälfte. In der folgenden Nacht erschien ihm im Traum Christus, bekleidet mit dem halben Mantel des Bettlers; so wurde deutlich, dass Martinus, der später Bischof von Tours werden sollte, mit seiner barmherzigen Geste im Sinne Jesu gehandelt hatte.

Daran erinnert das Fest des heiligen Martin von Tours am 11. November, dem Tag seiner Grablegung. Schon am Freitag fand im Dom die traditionelle Martinsfeier statt, an der unter anderen die KG-Altstädter, die Domseelsorge, die Ursulinenschule und der Kindergarten Groß St. Marin mitwirkten. Überall im weiten Raum leuchteten Laternen, die die Kinder mitgebracht hatten.

Mit einfachen Worte erzählte Stadtdechant Robert Kleine im Gottesdienst die Martinslegende, die auch in einer szenischen Darstellung lebendig wurde. „Geteilte Freude ist doppelte Freude“, sagte Kleine; der heilige Martin sei ein Beispiel für „eine Nächstenliebe, die nicht ausgrenzt, nicht in Schubladen steckt und nicht wegguckt“. Nach dem Gottesdienst zogen die Kinder und die Erwachsenen durch die Altstadtgassen am Martinsfeuer vorbei zur Kirche Groß St. Martin, wo sie die Gemeinschaft von Jerusalem willkommen hieß. Nach dem Segensgebet wurden die begehrten Weckmänner verteilt. (cs)

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