Unfall am LandgerichtKölner Bauaufsicht nach Beton-Sturz verwundert über Sanierungen

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Die Betonplatte stürzte in Saal 213 des Kölner Landgerichtes.

Köln – Nach dem Sturz einer fünf Tonnen schweren Betonplatte, die am Mittwochnachmittag auf die zweite Etage des Justizzentrums an der Luxemburger Straße gekracht ist, regnete es in der Nacht zu Donnerstag in das Gebäude.

Der entstandene Wasserschaden konnte nach Angaben des Landgerichts nicht vermieden werden, weil ein Betreten des Daches nicht zu verantworten gewesen sei. An einem provisorischen Dach soll nun mit Hochdruck gearbeitet werden.

Kölner Bauaufsicht: „Auch uns hat es gewundert“

Insgesamt 15 Säle bleiben zunächst bis zum Wochenende geschlossen, einige Sitzungen fallen aufgrund des Zwischenfalls aus. Auch ein Saal im ersten Stock ist wegen des Wasserschadens aktuell nicht nutzbar.

Bei den Arbeiten, in deren Zuge das Betonteil auf das Gebäude stürzte, handelt es sich um die Demontage von Sonnenschutzelementen. Die Sanierung erfolgt, obwohl das Justizgebäude mittelfristig abgerissen und neu gebaut werden soll. Die städtische Bauaufsicht zeigte sich auf Anfrage des „Kölner Stadt-Anzeiger“ irritiert über die Arbeiten: „Auch uns hat es gewundert, dass die Renovierungen durchgeführt werden“, so eine Sprecherin.

BLB begründet Sanierungen mit Gebäudesicherheit

Man werde nun von Amts wegen ermitteln – obwohl die Zuständigkeit beim Bau- und Liegenschaftsbetrieb des Landes liege. Dessen Sprecher Frank Buch begründete die Bauarbeiten damit, die „Sicherheit der Beschäftigten und Besucher gewährleisten“ zu müssen: „Solange das Gebäude genutzt wird, hat der BLB seiner Eigentümerverpflichtung nachzukommen.“

Die demontierten Bauteile seien durch Witterungseinflüsse in Mitleidenschaft gezogen worden. Die Arbeiten sollen zeitnah wieder aufgenommen werden, wie das Gericht am Donnerstag mitteilte. Die ausführende Firma ergreife Maßnahmen, „damit sich der Absturz einer Betonplatte nicht wiederholen kann.“ Bei dem Vorfall am Mittwoch wurde niemand verletzt.

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