„Hätten Sie lieber Neger in Europa?”Wie ein Kölner Mode-Label auf Rassismus reagiert

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Das nachhaltige Kölner Modelabel wirbt auch mit dunkelhäutigen Models. 

Köln – Ein Modeunternehmen mit Sitz in Köln, das etwas gegen Deutsche hat? Das wirft ein Kunde dem nachhaltigen Modelabel Armed Angels vor, weil es seine Kollektion im Internet unter anderem mit dunkelhäutigen Models bewirbt. In einer E-Mail hetzte der Mann gegen das Unternehmen, beleidigte und beschimpfte sowohl das Model als auch das Marketing von Armed Angels: „Hätten Sie lieber Neger statt uns Europäer hier in Europa? Wenn Sie gerne in Gesellschaft von solchen Exoten sind, dann würde ich Ihnen vorschlagen, in diese entsprechenden Länder auszuwandern“, schreibt der Mann in seiner E-Mail. Und weiter: „Wir können hier sehr gut auf dieses Gesindel verzichten.“

Das Label Armed Angels, das faire und nachhaltige Kleidung herstellt, reagierte bislang mit einer Veröffentlichung der Hetz-Mail auf seiner Facebook-Seite und distanzierte sich deutlich von den aufgeführten Inhalten.

„Ihre Aussagen verurteilen wir auf’s Schärfste. Man könnte meinen, dass Sie etwas gegen Respekt, Menschlichkeit und Toleranz hätten. Werte, auf denen Armed Angels aufgebaut wurde und für die wir stehen“, antwortete das Unternehmen und kündigte an, sollte der Autor der Mail ein Kundenkonto bei Armed Angels haben, dieses umgehend zu löschen. 

Der Beitrag des Modelabels hat eine große Debatte ausgelöst, Hunderte Kommentare waren schon kurz nach der Veröffentlichung auf Facebook zu finden; darunter viel Zuspruch für die Reaktion des Unternehmens: „Ihr macht alles richtig“ und „Danke für eure Haltung“ liest man da. Nur wenige stellen die Thematik nochmals in Diskussion, fragen, ob umgekehrt wohl auch in Afrika mit hellhäutigen Models geworben wird. „Weil dunkelhäutige Menschen ja automatisch Afrikaner sind, gell?“, werden die wenigen negativen Kommentare aber schnell wieder erstickt. (sob)  

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