Abo

Koch der BagatellePolitiker bieten Hilfe an gegen drohende Abschiebung von Habib Khan

Lesezeit 2 Minuten
Habib Khan (l.), Koch der Bagatelle in Lindenthal, droht die Abschiebung.

Habib Khan (l.), Koch der Bagatelle in Lindenthal, droht die Abschiebung.

Köln – Die Welle der Solidarität ist viel größer als es erwartet. Seitdem der Kölner Gastronom Daniel Rabe auf Facebook öffentlich seinem Bedauern und seinem Unverständnis darüber Ausdruck verliehen hat, dass der Chefkoch seines Lindenthaler Restaurants „Bagatelle im Marienbildchen“, Habib Khan, aus Bangladesch möglicherweise abgeschoben wird, stößt Rabe auf eine enorme Hilfsbereitschaft und viel Zuspruch.

Der Gastronom hatte mit einem emotionalen Post auf Facebook die Geschichte des 24-jährigen Manns erzählt: Seit vier Jahren ist er in Deutschland. Er leitet mittlerweile die Küche eines der Lokale von Rabe, hat sehr gut Deutsch gelernt und ist bestens integriert. Trotzdem darf er wohl nicht bleiben.

Zwar gehört Khan laut eigenen Angaben zur in Bangladesch unterdrückten Volksgruppe der Bihari. Die Behörden und Gerichte hatten das aber bezweifelt. Mit Unterstützung eines Anwalts hatte sich Khan durch die Instanzen bis zum Oberverwaltungsgericht gekämpft. Das hatte schließlich ebenfalls negativ über seinen Antrag entschieden. Seitdem ist er geduldet. Vor einigen Wochen wurden einige Bekannte nach Bangladesch abgeschoben wurden. Nun hat Khan Angst.

Politiker suchen Kontakt zu Rabe

Die mitfühlenden Worte seines Chef erregten viel Aufmerksamkeit. „Das Medienecho war enorm“, sagt Rabe. „Mich haben Politiker aus dem Bundes- und dem Landtag kontaktiert, die im etwas unternehmen möchten.“ Es habe gute Tipps gehagelt. Ihm seien Anwälte empfohlen worden und andere Stellen, die Habib Khan möglicherweise helfen könnten. Sogar Heiratsanträge habe der junge Mann per Mail bekommen. „Wir müssen uns morgen einmal hinsetzen und alle Zuschriften durcharbeiten“, so Rabe.

Freude über Zuspruch

Auch auf Facebook selbst mehren sich die Kommentare von Menschen, die Khan auffordern weiterzukämpfen und ihm Glück wünschen. Auch kritische Fragen werden laut: „Gibt es nicht politischen Ermessensspielraum, hier eine menschliche und vernünftige Entscheidung zu treffen“, fragt ein Kölner. Rabe freut sich über den Zuspruch. „Da ist spürbar etwas in Bewegung geraten, das Habib am Ende vielleicht irgendwie hilft“. sagt er. „Noch schöner wäre es natürlich, wenn auch andere Menschen, etwas davon hätten, die sich in einer ähnlichen Lage befinden.“

KStA abonnieren