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Ökosystem in KölnDer Weiher im Klettenbergpark wird rundum erneuert

3 min
Blick auf einen mit Sand gefüllten Teich

Der Weiher im Klettenbergpark wird saniert.

Der Klettenbergparkweiher wird saniert. Die Arbeiten schreiten zügig voran und werden wohl Anfang kommenden Jahres abgeschlossen.

In der Senke des Klettenbergparks glitzert eigentlich die Wasseroberfläche eines Weihers. Aktuell klafft stattdessen dort ein großes Loch. Der Klettenbergweiher wird seit März dieses Jahres saniert. Die undicht gewordene Sohle muss erneuert und der Weiher zusätzlich vertieft werden. Dadurch soll laut Auskunft der Stadtentwässerungsbetriebe (StEB) die Wasserqualität verbessert, die Artenvielfalt gefördert und so das gesamte Ökosystem ins Gleichgewicht gebracht werden. Die neu geschaffenen Flach- und Tiefwasserzonen sollen für kühlere Wassertemperaturen sorgen, den Sauerstoffgehalt erhöhen und vielen Pflanzen- und Tierarten neuen Lebensraum bieten. „Unser Ziel ist es, den Klettenbergparkweiher nicht nur zu sanieren, sondern ihn gleichzeitig fit für die Zukunft mit steigenden Temperaturen zu machen“, erläutert Birgit Konopatzki, Pressesprecherin der StEB.

Das denkmalgeschützte Bild des Weihers im Klettenbergpark bleibt erhalten

„Nachdem die Weihersohle im Sommer vollständig ausgekoffert und die Oberfläche geebnet wurde, begannen Anfang September die Abdichtungsarbeiten“, schreibt das Unternehmen. Dabei würden Kunststoffdichtungsbahnen präzise verlegt und miteinander verschweißt, damit die Bodendecke dicht bleibt. Die Bahnen würden bis an das künftige Ufer geführt und dort mit speziellen Erdnägeln fest verankert.

Gleichzeitig haben die Steb auch mit Betonarbeiten im Bereich der ehemaligen Plattform und des Zulaufs begonnen, so dass die Dichtungsbahnen später auch an diese passgenau angeschlossen werden können. „Die Plattform wird wieder in ihrer historischen Form errichtet“, so Konopatzki. „Das denkmalgeschützte Erscheinungsbild des Weihers bleibt somit vollständig erhalten."

Interimsteich für Amphibien und Insekten

Sobald der Großteil der Kunststoffdichtungsbahnen verlegt und die Weihersohle fertiggestellt wurde, wird die Steb den tieferen Abschnitt vorab mit Wasser füllen. Er dient dann als Ersatz für das bisherige Amphibienersatzgewässer, das für Frösche, Kröten aber auch Insekten während der Sanierungsarbeiten zunächst als Zufluchtsort errichtet worden war. Es kann dann zurückgebaut werden, um Platz für die weiteren Arbeiten am Uferbereich zu schaffen. Dieser wird voraussichtlich bis Oktober bearbeitet und abgedichtet. Der Weiher wird im Dezember oder im Januar kommenden Jahres wieder vollständig mit Wasser befüllt. „Taucher und Taucherinnen werden danach die Unterwasservegetation anlegen“, schreiben die Steb.

Im Frühjahr wird die Sanierung mit landschaftsgärtnerischen Arbeiten abgeschlossen. „Wenn schließlich wieder ausreichend Nahrung vorhanden ist, können auch wieder Fische in den Weiher eingesetzt werden“, verspricht das Unternehmen. „Dabei wird auf ein ausgewogenes Verhältnis zwischen Fried- und Raubfischen geachtet. Ziel der Wiederansiedlung von Flora und Fauna ist der Aufbau natürlicher Nahrungsketten. Diese sorgen dafür, dass der Weiher im ökologischen Gleichgewicht bleibt.“

Bei der umfassenden Sanierung des Klettenberparkweihers ist Umsicht geboten, denn die Anlage steht unter Denkmalschutz. Der Park wurde 1905 von dem Kölner Gartendirektor Fritz Encke angelegt, und zwar auf dem Gelände einer ehemaligen Kiesgrube. Hier kreierte er eine rund sieben Hektar große „rheinische Auenlandschaft“ mit Weiden, einem großen Weiher, künstlichen Basalt- und Schiefer-Steinbrüchen, einer von einem Bach durchzogenen Blumenwiese und einem kleinen Wasserfall. Im hinteren oberen Bereich des Parks befindet sich zudem ein Rosengarten, der seit zehn Jahren von Bürgern und Bürgerinnen liebevoll gepflegt wird. Die Stadt unterstützt das Engagement, indem sie regelmäßig neue Rosen pflanzt. Wenn sie im kommenden Jahr blühen, wird auch der Weiher wieder in neuem Glanz erstrahlt sein.


Aktuelle Informationen zur Sanierung des Klettenbergparkweihers finden Interessierte unter www.steb-koeln.de/klettenbergparkweiher