Kunsthalle Köln-LindenthalZweite Auflage von „Artbey“ mit Ausstellungen, Konzerten, Talks und Workshops

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Philipp Budde, Patricia Falk, Maya Grüsgen und Maximilian Jagielski (v. l.) laden zur Ausstellungseröffnung der 2. „Artbey“-Ausstellung in die Lindenthaler Kunsthalle.

Philipp Budde, Patricia Falk, Maya Grüsgen und Maximilian Jagielski (v. l.) laden zur Ausstellungseröffnung der 2. „Artbey“-Ausstellung in die Lindenthaler Kunsthalle.

2023 war Premiere für das Kunst- und Kulturprojekt in Lindenthal, das auch Position gegen Ausgrenzung, Hass und Diskriminierung beziehen soll.

Lokal-Global: Schon vor dem Start erregt das Kunst- und Kulturprojekt „Artbey“ Aufsehen: Das ursprünglich auf eine Bucht verweisende „a“ in der zweiten Namens-Silbe musste durch ein „e“ ersetzt werden – nach Verlautbarungen der Initiatoren wurde so eine rechtliche Auseinandersetzung mit dem Onlinemarktplatz „eBay“ vermieden.

Kunst, die über Grenzen hinaus geht

„Jetzt steht der Name eben für Kunstbestrebungen, die über Grenzen hinaus, also ‚beyond‘, gehen“, erklärt „Artbey“-Mitbegründer Philipp Budde. 2023 war Premiere, in diesem Jahr präsentieren sich vom 18. bis 27. April in der Lindenthaler Kunsthalle 40 Kulturschaffende aus den Bereichen der bildenden Kunst. Die Vernissage startet um 18 Uhr.

Neben Bilder- und Skulpturenausstellungen oder Videoinstallationen stehen Konzerte, Talk-Formate, Lesungen und Workshops auf dem Programm. Alle Termine sind kostenlos besuchbar. Mit dem Ziel, die vielfältige freie Szene Kölns zu dokumentieren, wendet sich das Projekt an ein Publikum aller Altersklassen.

So bieten die Veranstalter ein Spektrum, das vom Kids-Workshop „Schwarze Held*innen“ (Samstag, 20. April, 14 Uhr) über die Lesung „Neue Töchter Afrikas“ mit Davina Donaldson und Mariama Koller (Donnerstag, 25. April, 19 Uhr) bis hin zum DJ-Set der queeren Radiostation lulu f.m. (Freitag, 26. April, 19 Uhr) reicht. An Infostationen erteilen ferner die Theodor Wonja Michael Bibliothek als „erste Schwarze Bibliothek in NRW“ oder der Verein ArtAsyl für geflüchtete Künstler Auskünfte über ihre Tätigkeiten.

„Artbey“ bezieht Stellung gegen Ausgrenzung und Hass

„Artbey“ soll zudem Position gegen antidemokratische Bestrebungen, Ausgrenzung, Hass und Diskriminierung beziehen. „Wir wollen ein deutliches Zeichen gegen Rechts und für eine diverse Stadt-Gesellschaft senden“, sagt Philipp Budde, der auf ein ähnlich hohes Besucheraufkommen wie in 2023 hofft. Damals verzeichneten die Organisatoren an 17 Tagen rund 2000 Besucher.

Das komprimierte Programm sieht der Kulturwissenschaftler als Fortschritt, der ein Verebben des Interesses nach zu langer Präsenz vor Ort verhindern soll. Abseits der Kunstobjekte und Performances zeigt sich die Lokalität im neu entworfenen Gewand der Architektinnen Maya Grüsgen und Emily Bardenz, die auf 250 Quadratmetern Raumfläche unter anderem eine Bar, eine Bühne sowie barrierefreie Zugänge zur Toilette realisierten.

Als Kuratorin sorgt Antonia Gruber für professionelle Rahmenbedingungen der Ausstellung, in deren Zentrum Arbeiten von Helmut Brandt (Malerei), Badr Kamoona (Video und Installation), Mathilda Noelia (Fotografie), Nijole Schaffmeister (Malerei), Stulle&Peter (Licht- und Videokunst) sowie Patricia Falk (Fotoinstallation) stehen.  Falk lädt die Besucher ihres Standes zu einer ungewöhnlichen Auslegung von Tarotkarten ein, die unter Einbeziehung Künstlicher Intelligenz erfolgt. 

Auktion zugunsten der Künstler

Die finanziellen Aufwendungen des Gemeinschafts-Projekts von Kölner Kulturschaffenden und der Denkfabrik BPC Network beziffern die Veranstalter auf 20.000 Euro. Einen Großteil der Gelder steuerten das Land Nordrhein-Westfalen sowie das Kölner Kulturamt mit jeweils 10.000 und 6500 Euro bei. Die Bezirksvertretung und das Bürgeramt Lindenthal stellen die Kunsthalle für das Unterfangen kostenlos zur Verfügung.

Um den beteiligten Künstlern Wertschätzung zu zeigen, kommt es unmittelbar vor der abendlichen Finissage am Samstag, 27. April, um 17 Uhr zur Auktion von Werken.

„Artbey“, Kunsthalle Lindenthal, Aachener Str. 220, 50931 Köln, 18. bis 27. April, Eintritt frei (für Lesungen, Konzerte, Workshops und Talkshows wird um Anmeldung gebeten), www.artbey.koeln

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