Der Kölner Simon Biela hat vor seinem Haus eine Lichtshow installiert. Er möchte damit nicht nur seine Nachbarn erfreuen, sondern auch Spenden für den guten Zweck sammeln.
Tausende Lampen und sprechender WeihnachtsbaumKölner will mit aufwendiger Lichtshow Spenden sammeln
Von Laura Schmidl
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Simon Biela aus Köln-Müngersdorf hat in stundenlanger Arbeit eine Lichtshow programmiert.
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20 Minuten. Vielleicht 30. So lange müsste Simon Biela aufs Heiß-Duschen verzichten, um den Energieverbrauch seiner Lichtshow zu kompensieren. Das hat er ausgerechnet.
3.000 Lampen hat er vor dem Mehrfamilienhaus in Köln-Müngersdorf, in dem er mit seiner Familie wohnt, angebracht. Aber einfach nur den Hauseingang und die Sträucher daneben hell zu erleuchten, das war Simon Biela dann doch zu langweilig. Der 42-Jährige hat eine 15-minütige, musiksynchrone Lichtshow programmiert, inklusive sprechendem Tannenbaum. „Andere Leute spielen als Hobby Gitarre, mir macht sowas Spaß“, sagt Biela.
Möglicherweise habe ich schonmal eine Lichterkette in Brand gesetzt
Wie viel Zeit der Chef einer IT-Firma in die aufwendige Show gesteckt hat, kann er nicht genau beziffern. „Es waren aber sicherlich 40 bis 80 Stunden“, sagt er. Es sei dann doch mehr Aufwand als gedacht gewesen. „Möglicherweise habe ich auch schon eine Lichterkette in Brand gesetzt“, erzählt Biela und lacht.
„Zwischendurch habe ich mich schon gefragt, was ich mir da aufgehalst habe.“ Die Idee kam dem Kölner in den USA. Dort sind extravagante Beleuchtungen in der Weihnachtszeit üblich. „Es war etwas schwierig, das bei der Familie durchzukriegen“, sagt der Vater von zwei Jungs und schmunzelt. Aber er hat sie schließlich überzeugt.
Vor drei Jahren hat er mit Lichterschmuck im Garten angefangen. In diesem Jahr aber hat er mit der Lichtshow etwas Besonderes geschaffen. Jede der 3.000 LED-Lampen ist mit einer speziellen Software 40 Mal pro Sekunde einzeln ansteuerbar. Einen Controller hat er sich dafür selbst zusammengebaut. „Es ist schon etwas nerdig“, sagt Biela, Chef der IT-Service-Firma „E113“ – benannt nach dem Computerraum in seiner früheren Schule, in dem er damals viel Zeit verbrachte.
Am schwierigsten zu programmieren gewesen sei der sprechende Tannenbaum. Lippensynchron sollte es sein. Dafür hat Biela die Phonetik der Wörter genauestens analysiert. Gesprochen wird der Tannenbaum von einem Radiomoderator, den er über eine Sprecherkartei gebucht hat. Nicht nur Zeit, sondern auch eine Menge Geld ist also in das Projekt geflossen.
Kölner Simon Biela will mit Lichtshow Freude schenken
Ob in Zeiten des Energiesparens eine solche Lichtshow nicht Verschwendung ist? „Natürlich spare ich damit keine Energie ein, aber man überschätzt den Verbrauch der LED-Lampen.“ Die Lampen haben eine Leistung von 100 Watt, das hat Biela mit einem Messgerät überprüft. Das ist so viel wie ein Fernseher. „Es ist auch wichtig, dass man realistisch bleibt“, sagt Biela. Mit der Show schenke er Freude.
Und: „Wenn in der Zeit, in der die Show läuft, bei den Nachbarn das TV-Gerät ausbleibt, ist ja auch wieder etwas gewonnen.“ Die zwei Laternen vor dem Haus werden während der Show übrigens um 50 Prozent gedimmt, nachdem Biela bei der Beleuchtungshotline der Stadt Köln danach gefragt hatte.
Kölner Lichtshow soll Bildung für Kinder unterstützen
Am 30. November wird die Lichtshow zum ersten Mal stattfinden. Bis dahin wird Biela noch ein paar Kleinigkeiten ausbessern, etwa die Regen- und Schneefestigkeit der Lichterketten.
Zur offiziellen Premiere am 2. Dezember um 18 Uhr lädt Simon Biela auf einen Glühwein vor dem Haus ein. Er bittet Zuschauerinnen und Zuschauer um Spenden (unter dem Stichwort „Lichter für Bildung“ an die Iban DE91 3705 0198 1900 2908 57) für den Verein „Aktion Murmeltier“, der sich für Bildungsgerechtigkeit bei Kindern einsetzt.
Die Lichtshow findet immer mittwochs bis sonntags, vom 2. Bis 31. Dezember 2022, vor dem Haus im Kirchenhof 4, 50933 Köln, um 18 Uhr statt.