Bahnhof Köln Weiden-WestParkfläche soll verdoppelt werden

Eine Ladestation für Elektroautos auf dem P+R-Platz
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Weiden – Viele Pendler, die früh morgens den Park-and-Ride-Platz Weiden West an der Bonnstraße anfahren, müssen die Erfahrung machen, dass alle kostenlosen Stellplätze belegt sind. Ihnen bleibt dann nichts anderes übrig, als sich auch in den täglichen Stau auf der Aachener Straße einzureihen, um weiter Richtung Innenstadt zu fahren. Für sie gibt es jetzt eine gute Nachricht. Der P+R-Platz mit seinen 678 Plätzen wird noch einmal um circa 570 Plätze für Pkw und 100 Abstellmöglichkeiten für Fahrräder erweitert. Das ist nahezu eine Verdoppelung der heutigen Kapazität. Nachdem der Verkehrsausschuss Ende August die Verwaltung mit dem Ausbau beauftragt hatte, stimmte auch die Bezirksvertretung Lindenthal zu.
Zuständig für den Ausbau der P+R-Anlage Weiden West ist das Amt für Brücken und Stadtbahnbau. Dessen Leiter, Gerd Neweling, dämpft jedoch die Vorfreude auf eine kurzfristige Umsetzung der politischen Entscheidung und meint: „Es handelt sich um einen Grundsatzbeschluss. Und der ist verbunden mit dem Auftrag an die Verwaltung, erst einmal nach möglichen Geldquellen für das Projekt zu suchen.“ Nach seiner groben Schätzung wird dafür ein höherer einstelliger Millionenbetrag benötigt. Grundsätzlich sei das Land NRW verpflichtet, einen Teil der Kosten zu übernehmen. „Das Projekt ist förderungswürdig. Angesichts der Kassenlage beim Land und der Stadt ist aber nicht klar, wann die Finanzierung als gesichert gelten kann“, so Neweling.
Ausbau erst ab 2017
Dennoch machen sich seine Mitarbeiter mit denen des Amts für Straßen und Verkehrstechnik nun an die Arbeit. „Wir werden Planskizzen anfertigen und die Kosten kalkulieren. Dann gehen wir wieder in den politischen Abstimmungsprozess“, erläutert Neweling. Das werde Anfang 2016 so weit sein. Mit dem Ausbau der Anlage sei aber erst ab 2017 zu rechnen, sagt der Amtsleiter.
Schon heute ist klar, dass der Ausbau in Form einer riesigen Parkpalette über den heutigen Stellplätzen verwirklicht wird. Zwar hatte die Verwaltung zunächst darüber nachgedacht, Flächen nördlich des S-Bahnhofs und östlich der Stadtbahngleise für weitere Parkplätze zu nutzen. Doch die sind landwirtschaftlich genutzt und befinden sich nicht im Eigentum der Stadt. „Da der Eingriff in Natur und Landschaft minimiert und die Kosten so gering wie möglich gehalten werden sollen“ – so steht es in der Verwaltungsvorlage – hat man sich entschieden, eine weitere Parketage zu bauen, die fast den gesamten bisherigen Parkplatz überspannt.
Straßenbahn bis nach Widdersdorf
Die Bezirksvertreter hatten ihre Zustimmung zum Ausbau auf Wunsch von Bündnis 90/Die Grünen mit einem Zusatzantrag verbunden. Zwecks weiterer Förderung des ÖPNV fordern sie eine Busanbindung von Glessen/Brauweiler nach Weiden-West sowie einen Nachtbus, der ab Weiden-Zentrum über den S-Bahnhof Lövenich nach Widdersdorf und weiter nach Brauweiler fahren soll. Zudem sprachen sie sich für eine Verbesserung der Busanbindung von Frechen über das Gewerbegebiet Europapark/Marsdorf nach Weiden-West aus und erneuerten ihren Wunsch nach einer zügigen Realisierung der Erft-S-Bahn von Köln nach Bedburg.
Auch erinnerten die Politiker an die alte Forderung, die Stadtbahnlinie 1 von Weiden-West weiter nach Widdersdorf zu führen. Beim Ausbau des Neubaugebiets Widdersdorf Süd hatte der Projektentwickler Amand dafür extra eine Trasse freigehalten, die über die Straße Unter Linden führt.
Der Park-and-Ride-Platz Weiden West – hier fahren die Stadtbahnlinie 1, die S-Bahnen 12,13 und 19 sowie der Bus 965 – ist ein Magnet für die Autofahrer, besonders aus dem Rhein-Erft-Kreis. „Das liegt auch an der Tarifstruktur des VRS“, merkt Neweling an. Nicht weit entfernt, in Königsdorf, befindet sich zwar der nächste P+R-Platz. „Da zwischen den Haltestellen aber eine Zonengrenze ist, steuern die Autofahrer lieber Weiden an. Damit sparen sie bares Geld beim Lösen eines Tickets“, so Neweling. Er wünscht sich, dass die jeweiligen Verkehrs-Betriebe gemeinsam eine Lösung für das Problem finden, am besten einen einheitlichen Tarif einführen.
