„Tennis mit 3D-Effekt“Trendsport „Padel“ sucht am Wochenende Kölner Meister

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Vincent Jülich, deutscher Padel-Nationalspieler, in Aktion

Bei den diesjährigen Kölner Stadtmeisterschaften dabei: Vincent Jülich, deutscher Padel-Nationalspieler.

Jonas Hector, Sarah Engels, Tommi Schmitt – nicht nur diese drei Kölner Prominente haben „Padel“ für sich entdeckt. Doch worum geht es bei der boomenden Rückschlagsportart?

Rund 200 Sportbegeisterte spielen am Wochenende die 7. Kölner Stadtmeisterschaft im „Padel“ unter sich aus. Richtig gelesen, da fehlt kein Buchstabe. Beim Padel handelt es sich nicht um die Fortbewegungsart in einem Kanu. Es geht um eine Rückschlagsportart, ein Mix aus Tennis und Squash.

Padel wird im Doppel gespielt – Zwei gegen Zwei. Die Teams stehen sich wie beim Tennis auf dem durch ein Netz geteilten Spielfeld gegenüber. Das Besondere: der „3D-Effekt“. Denn die Wände werden mit ins Spiel einbezogen. Die Ballwechsel seien dadurch nicht nur attraktiver und spannender, sondern auch länger und schneller, behaupten Padelfans.

Der Schläger ist aus Kunststoff, die Bälle sind weicher als beim Tennis und springen nicht ganz so hoch ab. Für Beginner sei das ein großer Vorteil. „Die Einstiegshürde ist niedrig. Der Spaß kommt schnell – ohne Frustpotenzial“, versichert Patrick Pihan, Gründer der sogenannten Padelbox. Und: „Nicht der mit dem härtesten Schlag gewinnt, man muss auch das Köpfchen einsetzen“, sagt Markus Kramer, Teilnehmer der Meisterschaften, die am Samstag und Sonntag in Weiden ausgetragen werden.

Auch unabhängig des Turniers seien die Courts in der Padelbox im Kölner Westen gut frequentiert und häufig ausgebucht. Etwa 250 Sportler, darunter Newcomer, aber auch viele Wiederholungstäter und Fitnessliebhaber gehen täglich ein und aus. Für eine Stunde zahlen sie 36 Euro (für vier Personen). Hinzu kommen Ausleihgebühren für das Material.

„20 von 300 Padelcourts in Deutschland lassen sich in Köln finden“

„Der Sport wird in Zukunft immer größer werden“, ist sich Markus Kramer sicher. Viele erwidern seine Begeisterung, wenn er sie zum Zocken mitnimmt. Auch Padelbox-Betreiber Pihan registriert den Aufschwung. „Die Metropole entwickelt sich zu einer Padel-Hochburg“, sagt er. 20 von 300 Courts in Deutschland lassen sich in Köln finden.

Neben den kommerziell betriebenen Indoor-Standorten der Padelbox in Weiden und Lövenich kommen Spieler auf der Außenanlage am Unicampus auf ihre Kosten. Außerdem bietet der Tennis- und Padelclub Weiden den Trendsport für Mitglieder auf seinem Gelände an. In anderen Ländern erlebe der Sport schon jetzt einen „explosionsartigen Boom“. Weit über zehntausend Anlagen gibt es etwa in Spanien. Einige internationale Spieler betreiben Padel sogar professionell.

An das Niveau der „World Tour Events“ kommen die Spieler der Kölner Meisterschaft noch nicht ganz heran. „Der sportliche Anspruch ist zwar da, das Event ist aber für jedermann. Das wird ein buntes Get-Together“, sagt Pihan. Gespielt wird in verschiedenen Klassen: Herren, Damen, Mixed-Teams, Beginner und über 40-Jährige. Neben Sport, Foodtrucks und Musik erfüllt die Meisterschaft auch einen Charity-Zweck.

Die Spenden kommen dem gemeinnützigen Verein von Matthias Scherz zugute. Auch den ehemaligen FC-Profi packte bereits das Padel-Fieber. Er tritt gemeinsam mit Pihan bei den Ü40-Jährigen an – ob mit der gleichen Leidenschaft wie auf dem Fußballplatz zeigt sich am Samstag.

Padelbox Köln-Weiden: Kronstädter Str. 100, 50858 Köln Padelbox Köln-Lövenich: Ottostraße 14, 50859 Köln

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