Wahl-Kölner zum Song ContestMax Mutzke kann sich 2024 eine erneute Teilnahme am ESC vorstellen

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Sänger Max Mutzke lächelt in die Kamera und hebt seinen Hut an.

Max Mutzke singt am 22. Juni im Gloria.

Max Mutzke hat es 2004 auf den achten Platz beim Eurovision Song Contest geschafft. Mittlerweile lebt der 41-Jährige in Köln.

19 Jahre ist es mittlerweile her, dass Max Mutzke beim Eurovision Song Contest für Deutschland antrat und mit „Can’t wait until tonight“ den achten Platz belegte. Der Wettbewerb markiert den Durchbruch des 41-Jährigen, seitdem produzierte er mehrere erfolgreiche Alben. Kommen jetzt, kurz vor dem Eurovision Song Contest 2023, Erinnerungen hoch? „Der Grand Prix löst bei mir emotional eigentlich nicht mehr so viel aus“, gibt der Sänger und Songwriter im Gespräch mit dem „Kölner Stadt-Anzeiger“ zu.

Trotzdem sei ihm bewusst, dass der ESC sehr wichtig für seine Karriere war. Und deshalb habe er in den vergangenen Tagen auch eine Idee gehabt: Im kommenden Jahr, 20 Jahre nach seiner ESC-Teilnahme, könnte der bekennende Hutträger wieder auf der Grand-Prix-Bühne stehen. Das sei bisher nur ein Hirngespinst, kein fester Plan, aber „das wäre schon eine coole Geschichte“, meint Mutzke.

Kölsche Tön beim ESC?

Falls Mutzke nicht selbst antritt, kann es seiner Meinung nach gerne nochmal eine kölsche Band versuchen, wie schon Planschemalöör, die sich in diesem und vergangenen Jahr zum Vorentscheid beworben hatte. „Es geht um eine Lebensenergie auf der Bühne“, meint Mutzke, und „wenn ein Dialekt in Deutschland das schon rüberbringt, dann ist es doch Kölsch!“ Verstehen müsse man den Text dafür nicht.

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Mutzke selbst müsste mittlerweile wenigstens ein bisschen Kölsch verstehen, schließlich hat der aus dem Schwarzwald stammende Musiker seit einigen Jahren einen Zweitwohnsitz mit seiner neuen Partnerin in Köln. Mit seiner Ex-Partnerin hat er vier Kinder, die beiden seien immer noch befreundet und zusammen würden sie alle die Zeit als große Patchworkfamilie genießen – mal im Schwarzwald, mal in Köln. Beim Karneval könne er mittlerweile „voll mitmachen“, gerade die alternativen Veranstaltungen wie die „Stunksitzung“ gefallen ihm. So manche alte Tradition dagegen nicht: Dass Frauen auf vielen Sitzungen nichts zu sagen hätten und vorne nur „alte, weiße Männer“ sitzen würden, hätte ihn abgeschreckt. Das sei wie in der katholischen Kirche. Er sei deshalb auch klar für einen weiblichen Prinzen in der kommenden Session.

Max Mutzke bringt Kinderbuch raus

Viel Zeit zum Karneval-Feiern wird Mutzke aber nicht haben: Sein Terminkalender ist jetzt schon bis Ende des Jahres gut gefüllt. Neben seinen regelmäßigen Auftritten im Fernsehen, demnächst etwa bei „Die Unschlagbaren“ auf Pro Sieben, bringt der Musiker im September ein Kinderbuch im S. Fischer-Verlag heraus. „Komm mit ins Paradies der Träumer“ soll Eltern helfen, ihre Kinder ins Bett zu bringen.

Die Idee zum Buch stamme aus seinen eigenen Erfahrungen als Vater, der viel unterwegs ist: „Man kommt abends erst nach Hause und muss die Kinder ins Bett bringen, aber sie wollen sich nicht direkt wieder von einem trennen und man selbst will sich auch nicht von seinen Kindern trennen“, erzählt Mutzke. Er habe irgendwann als Lösung eine Geschichte ausgearbeitet, die er jetzt in Form eines Vorlesebuchs an andere Eltern weitergeben wolle.

Die meiste Zeit investiert Mutzke aber in seine Musik. Bis Dezember stehen noch zahlreiche Konzerte an, eins davon auch in Köln. Am 22. Juni tritt er im Gloria auf. „Ich liebe das Gloria total.“ Vor mehreren Tausend Zuschauerinnen und Zuschauern zu spielen, sei zwar auch toll, aber: „Es ist eine andere Energie, eine andere Nähe zum Publikum.“ Für Mutzke ist gerade diese Nähe wichtig. Er will zum Nachdenken anregen.

In „Hier bin ich Sohn“ erzählt er etwa sehr ehrlich von der Alkoholsucht seiner Mutter, mit „Gute Geschichten“ will er dazu aufrufen, mehr gute statt schlechte Geschichten zu erzählen. Seine aktuelle Single „Hoffnung“, die im Januar veröffentlicht wurde, soll – wie der Name vermuten lässt – Hoffnung machen in schlechten Zeiten. „Die Welt ist ein viel besserer Ort als viele Menschen glauben“, ist sich Mutzke sicher. Im Laufe des Jahres will Mutzke auch an neuen Songs arbeiten, um Anfang 2024 ein Album herauszubringen. Die dazugehörige Tour könne dann im Herbst kommenden Jahres starten.

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