Sorge um PlanungenAnwohner kritisieren Baustelle an der Herler Straße in Mülheim

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Günter Pröhl und Britta Issiz sehen die Umgestaltung des Platzes nicht nur positiv. Foto: Uwe Schäfer

Günter Pröhl und Britta Issiz sehen die Umgestaltung des Platzes nicht nur positiv.

Der Umbau des Platzes an der Herler Straße hat begonnen. Doch einige kritische Fragen von Anwohnern sind immer noch unbeantwortet.

Auf dem Platz an der Einmündung der Alten Wipperfürther Straße in die Herler Straße haben umfangreiche Bauarbeiten begonnen. Die Stadt lässt ihn im Zuge des Förderprogramms „Starke Veedel – starkes Köln“ bis Ende 2024 für etwa 2,2 Millionen Euro umgestalten. Hier soll ein attraktiver Quartiersplatz entstehen. Einige Anlieger allerdings sind nicht mit allen Neuerungen einverstanden.

Der Platz zieht sich an der Straßeneinmündung als langgezogenes Rechteck von Ost nach West. An den jeweiligen Enden stoßen außerdem die Johanniterstraße und die Kniprodestraße auf die Fläche. Erste Ideen zur Umgestaltung entwickelte das Stadtplanungsamt Anfang 2018. Ziel war es, mehr Freiflächen mit Sitzgelegenheiten zu schaffen, einen Spielplatz anzulegen und die Fläche weiter zu begrünen. Dazu sollte unter anderem eine Stichstraße entlang der Ladenzeile auf der Südseite wegfallen.

Hierher soll später die Fahrbahn der Herler Straße verlegt werden. Dafür ist auf der Nordseite eine Erweiterung der Freifläche geplant, auf der Außengastronomie, Ruheplätze und der Spielplatz vorgesehen sind. Die Fläche soll später auch für Veranstaltungen und Feste genutzt werden können.

Schon vor Jahren gab es Widerstand gegen die Baustelle in Buchheim

Im Juli desselben Jahres wurde das Vorhaben erst der Bezirksvertretung Mülheim und kurze Zeit später bei einer Bürgeranhörung der Buchheimer Bevölkerung vorgestellt. Doch schon vor fünf Jahren gab es Widerstand gegen einige der Vorschläge. Damals wie heute beklagt Britta Issiz, Wirtin der Gaststätte „Alt Buchheim“, dass mit der Stichstraße auch die Lieferzone für die Geschäfte wegfalle. Günter Pröhl vom Heimat- und Bürgerverein vermisste 2018 ein schlüssiges Verkehrskonzept.

Ein Mann läuft über die Straße.

Vor dem Umbau diente eine Stichstraße zum Parken und als Ladezone für den Lieferverkehr.

Bis heute haben sich die Befürchtungen der beiden und anderer Buchheimer nicht zerstreut. Auf der einen Seite freut sich die Wirtin auf einen schöneren Ortsmittelpunkt. Auch hat sie guten Kontakt zur Bauleitung und befindet sich im Austausch mit dieser. Doch: „Eine Lösung für den Lieferverkehr sehe ich auch heute nicht“, betont Issiz. Sie stellt sich vor, wie in Zukunft mehrere große Lkw die Durchfahrt über den Platz versperren. „Trotz all meinem Bitten und Betteln wurde das nicht berücksichtigt“, erklärt sie. Die Wirtin kann auch nicht erkennen, dass die entstehende große Fläche später für Veranstaltungen genutzt werden könne, weil es an Infrastruktur mangele: „In den Planungsunterlagen finde ich keine Anschlussmöglichkeiten für Strom und Wasser.“

Pröhl kritisiert die Verkehrsführung: „Es entstehen mehrere rechte Winkel, die beim Abbiegen schlecht einsehbar sind.“ Er bedauert auch, dass mehrere alte Bäume gefällt werden mussten und hofft, dass die versprochenen Ersatzpflanzungen auf diesem Platz und nicht irgendwo anders im Stadtteil vorgenommen werden. Sorgen bereiten die zu erwartenden Veränderungen auch Maranda Schalle vom Mieterrat der benachbarten Hermann-Kunz-Siedlung: „Weil hier etliche Stellplätze verloren gehen, erhöht sich in unserer Siedlung schon jetzt der Parkdruck.“

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