Hundemesse in Köln-MülheimVom Halsband bis zum Kühlsystem

Eine andere Art der Erfrischung, nämlich Kühlsysteme für den Hund im Auto, gab es auf der Mülheimer Hundemesse.
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Mülheim – Sommerliche Hitze kann für Hunde eine Qual bedeuten – gerade bei langen Autofahrten. Doch Manfred Fuß hat ein Mittel dagegen, das auch für zweibeinige Beifahrer angenehm ist: Sein von ihm vertriebenes Kühlungssystem „Transcool“, das er bei der sechsten Auflage der Kölner Hundemesse in der Stadthalle vorstellte, funktioniert per Verdunstungskühlung – entweder mit kaltem Wasser oder Eiswürfeln.
Aus dem Gerät strömt ein angenehm kalter Wind; das sorgt im Raum für merkliche Abkühlung. Die Idee stamme aus Australien, sagt er. „Dort hat es jeder Trucker in seiner Fahrerkabine.“ Praktisch sei die niedrige Leistungsaufnahme von 21 Watt. Mit einer 100-Ampèrestunden-Batterie sei das Gerät mindestens 50 Stunden einsetzbar – und könne auch einen Powerbank-Akku oder einen Auto-Zigarettenanzünder als Stromquelle nutzen.

Der Renner: Originelle Halsbänder
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Aus der medizinischen Forschung, angelehnt an das Pendant für Menschen, stammt die Hundezahnbürste „Emmi-Pet“, die es ebenfalls bei ihm gibt: Per Ultraschall entfernt sie Zahnstein – eine auf konventionellem Wege für Hunde ebenfalls lästige, nur unter Narkose auszuhaltende Prozedur.
Erste-Hilfe-Kasten für Hunde
Direkt am Eingang der Messe gibt es zwei Stände aus der Kategorie „Genial einfach, einfach genial“: Das „Dog to go“-System von Natascha Metzger aus Niederkassel ist ein Einweg-Verbandsbeutel in drei Größen für verletzte Pfoten. Er lässt sich an den beiden Schlaufen zubinden. „Das gab es bisher erstaunlicherweise noch nicht. Ich habe mir das Gebrauchsmuster angemeldet.“ Seit 2018 ist sie auf dem Markt und bietet ebenso Erste-Hilfe-Kästchen für Hunde an.
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„Schmeck.Bar“ wiederum ist ein Futternapf, der an der Wand verschraubt wird, entwickelt von Andrea Hornig aus Erftstadt. „Man kann darunter her putzen; auch für kranke Hunde, die sich nicht beugen können, ist es geeignet.“ Und die magnetische Rückfläche lässt sich nach Belieben gestalten.
Tierarzt-Versicherungen
Wetter- und coronabedingt kamen weit weniger Besucher in die Stadthalle als sonst. „Es war wohl zu heiß“, resümierte die Veranstalterin Astrid Krauß. Aber wer da war, wurde nicht enttäuscht: Im Foyer und dem Bühnensaal gab es jede Menge zu entdecken – von Klassikern wie Kissen, Hundedecken, Halsbändern, Leckerlis und sonstigen Accessoires bis hin zu Nahrungsergänzung auf Cannabis-Basis, um Vitalität und Wohlbefinden des Haustiers zu steigern. Es gab Tierarzt-Versicherungen, Saugsysteme, Spielzeug und professionelle Hunde-Fotografien. Anlässlich der Pandemie hatten die Veranstalter ein cleveres, an ein schwedisches Möbelhaus erinnerndes Leitsystem entworfen:

Impressionen von der Hundemesse Mülheim
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Ohne Begegnungsverkehr konnte man, die auf dem Boden angebrachte Linie ablaufend, sämtliche Stände sehen. Ungefähr jeder dritte Besucher hatte seinen vierbeinigen Liebling gleich mitgebracht.
Mantrailing-Vorführung
Im Untergeschoss gab es zudem ein kleines Showprogramm. Ein Highlight war etwa die „Mantrailing“-Vorführung des Vereins „Mantrailer West“ aus Erftstadt. Im ganzen Rheinland, und darüber hinaus, suchen sie und ihre Assistenzhunde nach Vermissten. Dafür brauchen sie nur einen Gegenstand, der nach der verschollenen Person riecht. Freiwillige aus dem Saal stellten sich zur Verfügung; letztendlich wurden alle „wiedergefunden“ – selbst, wenn sie sich in anderen Räumen des Zentrums versteckt hatten.