Marktschwärmer in MülheimFrisches Obst und Gemüse aus der Region direkt zum Kunden

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Organisatorin der Marktschwärmer Mülheim Sonja Langner, packt selbst mit an.

Mülheim – Ein reich gedeckter Tisch erwartete die Passanten auf dem Mülheimer Bahnhofsvorplatz. Bei einer Verkostung konnten sie Räucherfisch, Käse, Fruchtaufstriche, Kartoffelprodukte, Bier, Biolimonade und Bio-Eis probieren. Die Marktschwärmer hatten ihre Besucher eingeladen, mit ihnen den dritten Jahrestag in Mülheim zu feiern.

Zu Beginn noch in einer Halle am Mülheimer Hafen

„Angefangen haben wir in einer Halle am Mülheimer Hafen“, berichtet Sonja Langner, die mit ihrem Mann Djafer einmal in der Woche diesen Bauerndirektmarkt regionaler Erzeuger organisiert. Langner: „Waren es zu Beginn 35 Anbieter, kommen heute bis zu 100 von ihnen auf den Bahnhofsvorplatz. Sie versorgen dann   unsere etwa 2300 Mitglieder mit Produkten aus den umliegenden Regionen.“ Das Prinzip sei einfach: Die Kunden melden sich zunächst an, bestellen die Waren online und holen sie dann am jeweiligen Markttag ab.

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An jedem Mittwoch kommen die Marktschwärmer auf den Bahnhofsvorplatz in Mülheim.

Seit Beginn mit dabei  ist Ingrid Mendel. Sie hält den Marktschwärmern bis heute die Treue. „Weil ich es beruflich nicht schaffe, einen Wochenmarkt zu besuchen, komme ich hierher“, erklärt die Leiterin einer Bergisch Gladbacher Kita, die täglich aus Mülheim zur Arbeit pendelt. Ihr komme es sehr entgegen, dass die Marktschwärmer ihre Waren erst vom frühen Abend, nämlich von 17.30 bis 19 Uhr, anbieten. Mendel: „Außerdem ist es bequem, wenn ich am Sonntagmorgen im Bett aussuchen kann, was ich am Mittwoch nur noch abholen muss.“

Stammkunden finden kurze Transportwege gut

Christian Gloger gehört ebenfalls zu den Stammkunden: „Ich finde das Prinzip gut, regionale Erzeuger auf diese Weise zu fördern. Außerdem gibt es keine langen Transportwege, was den ökologischen Fußabdruck klein hält.“ Max Wähnert wiederum kommt hierher, weil er viele Sachen nur hier findet: „Brokkoli-Sprossen, um einen leckeren Salat zu machen, gibt es nur hier. Auch allergieverträgliche Äpfel kann ich hier kaufen.“

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Langner verweist darauf, dass es immer wichtiger wird, die teilnehmenden Familienbetriebe zu unterstützen. Die Bedingungen für die Bäuerinnen und Bauern seien hart geworden: Weizen, gutes Saatgut, Dünger oder Folien für den Anbau seien kaum noch zu bekommen und sogar die Treibstoffversorgung für Landmaschinen sei nicht mehr sicher.

Zur Feier des dreijährigen Geburtstag gibt es Bio-Eis

Josef Thomas von den Monschauer Milchrebellen kann ein Lied davon singen. Er verkauft Bio-Milchprodukte, die er selbst herstellt. Bisher war er der Meinung, dass man mit Direktvermarktung zwar nicht reich wird, aber unabhängig ist. Doch: „Im Moment ist es mit einer vernünftigen Kalkulation Essig und die Preise sind vollkommen unsicher.“ Davon will er sich allerdings am dritten Jahrestag der Mülheimer Marktschwärmer nicht die Laune verderben lassen: „Zur Feier des Tages gibt es bei mir heute auch leckeres Bio-Eis.“ http://www.marktschwaermer.de

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