Fassade verschönertHaushohe Streetart in Köln-Buchforst

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Die Graffiti-Künstler Frank Zappel (l.) und Marcus Knautsch haben die Fassade gestaltet.

Die Graffiti-Künstler Frank Zappel (l.) und Marcus Knautsch haben die Fassade gestaltet.

Buchforst – Solch ein großes und hochformatiges Werk hatten die Kölner Graffiti-Künstler Frank Zappel (28) und Marcus Knautsch (27) zuvor noch nicht geschaffen. „So eine Fläche hat uns keiner angeboten“, waren sich beide einig.

Nun haben sie mit fiktiven Zukunftsszenarien – weitgehend in Lila- und Türkis-, in Blau- und Grüntönen gehalten – die zuvor triste Hausfassade eines dreistöckigen Wohngebäudes (Im Bischofsacker 14) zur Heidelberger Straße in Buchforst hin verschönert.

Auftrag der GAG

Den Auftrag dazu hatte das Künstlerkollektiv „Zappel und Knautsch“ von der Wohnungsbaugesellschaft GAG erhalten. „Wir sind eher zufällig auf die beiden Künstler gestoßen, die zuvor schon recht aufwendig den Innenhof des nahen katholischen Jugendheims Area 51 an der Waldecker Straße farbig gestaltet hatten“, sagte Elmar Wiese, Leiter im Sozialmanagement der GAG. „Aber dann haben wir uns recht schnell geeinigt und auf ein Motto verständigt.“

Und so haben sich die Graffiti-Künstler mit den Themen „Natur gegen Technik“ sowie „Wohnen in der Zukunft“ beschäftigt und ihre Ansichten auf die Fassade gesprüht.

Zehn Tage hat die Mal-Aktion gedauert, für die an der Fassade ein Gerüst aufgebaut war. „Wir haben fiktive Alltagsszenen aus der fernen Zukunft an die Wand gesprüht“, sagt Knautsch. „Im Jahr 3000 leben immer noch Menschen in Buchforst. Aber auch Ratten und Tauben sind nicht aus den Städten verschwunden.“

Allerdings sind diese Tiere nun als Transportmittel im Einsatz. Eine Ratte ist sogar in die Polizei-Rolle aufgestiegen.

Überhaupt gibt es an dem großflächigen Gemälde so einiges zu sehen und zu entdecken. Vielleicht folgt ja noch eine Fortsetzung, denn in der direkten Nachbarschaft gibt es in der GAG-Siedlung zwei ähnliche Fassaden. Liese: „Die nach Norden liegenden Giebelwände wollen wir uns demnächst auch noch vornehmen. Und warum nicht wieder mit denselben Künstlern?“

Aufwertung der Gebäude

Für die Wohnungsbaugesellschaft sind solche Fassaden-Aufwertungen – neben verschiedenen Mitmach-Kunstaktionen für Kinder und Jugendliche aus den jeweiligen Siedlungen – ein weiteres Mittel, um die Häuser und die Quartiere von Kölns größter Vermieterin mit künstlerischen Mitteln zu verschönern.

„Das neue Werk mit den Titel Buchforst 3000 hat doch was“, so GAG-Sprecher Jörg Fleischer. „Die Fassaden-Malerei verleiht dem Viertel einen ganz individuellen Charakter.“

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