Für 20 Millionen EuroKölner Neubau der Königin-Luise-Schule in Rekordzeit fertig

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KLS-Schulleiterin Ute Flink vor dem Neubau der Schule.

Köln – Mit blau-weißen Schultüten standen die Schülerinnen und Schüler der Königin-Luise-Schule in der Innenstadt vor dem Neubau ihrer Schule. Darin befanden sich Bonbons und gelbe und blaue Luftballons für alle. Als Schulleiterin Ute Flink zur Einweihung des Neubaus feierlich das rote Band durchschneidet, brandete Applaus auf. Anschließend gab es für alle salzige Laugenbrezel in Anlehnung an die Tradition von Brot und Salz. „Wir sind wohl die einzige Schule, die im laufenden Betrieb mitten im Schuljahr ihren Standort wechselt“, sagte Flink.

30 neue Unterrichtsräume für Königin-Luise-Schule

Der 20 Millionen Euro teure Neubau ist in mehrerer Hinsicht ein Novum: Als eines der ersten Neubauprojekte, das die Stadt nicht in Eigenregie geplant und gebaut hat, sondern an einen Totalunternehmer vergeben hatte, wurde das Gebäude in der Rekordzeit von nur knapp zwei Jahren fertig. Und zwar noch schneller als geplant: Ursprünglich war die Fertigstellung erst für den Sommer vorgesehen, so dass das Gebäude nach den Sommerferien bezogen werden sollte. In dem Gebäude gibt es 30 neu geschaffene Unterrichtsräume – inklusive Fachräumen für die Naturwissenschaften. Es wurde mit hohen Energiestandards samt Photovoltaikanlage nach den Entwürfen von Hahn Helten Architektur errichtet.

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Nun wird der Altbau der Schule genralsaniert.

Im Innern dominieren in Anlehnung an das farblich äquivalent gestaltete Altbaugebäude die Farben blau und gelb. Auch in der Königin-Luise-Schule hat man sich von der Flurschule verabschiedet: In so genannter Clusterbauweise gruppieren sich die Klassenräume um ein Areal herum, das Möglichkeiten zur Arbeit von Einzelgruppen und für Differenzierung, aber auch für Erholung bietet. Die Wände aller Klassenräume sind gläsern, damit die Lehrkräfte auch die außerhalb des Klassenraumes arbeitenden Gruppen im Blick haben. Alle Klassenräume sind mit großen digitalen Touchpanels statt Tafeln ausgestattet.

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Dabei war es nicht nur die Herausforderung, den Neubau auf dem Eckgrundstück zwischen Alter Wallgasse und Palmstraße mitten auf dem eng begrenzten Platz der Innenstadt zu errichten. Es galt auch, quasi als ein Mega-Großprojekt, nicht nur den Neubau zu errichten, sondern auch im Vollbetrieb den in die Jahre gekommenen Altbau auf der gegenüberliegenden Straßenseite einer Generalsanierung zu unterziehen.

Fertig gestellte Neubau eigentlich für Oberstufe gedacht

Der gerade fertig gestellte Neubau ist eigentlich für die Oberstufe gedacht. Nun aber soll hier für die heiße Phase der Generalsanierung des Altbaus vorübergehend – ergänzend zu einem Interimcontainer auf dem Schulhof – die ganze Schulgemeinde einziehen. Bis dahin wird es eng im Neubau. Dafür soll es aber auch hier schnell gehen: In 15 Monaten soll die Generalsanierung durchgezogen werden. Dann sollen Unter- und Mittelstufe in das modernisierte Ursprungsgebäude zurückziehen und nur die Oberstufe in dem Neubau bleiben.

Durch den Neubau soll die Zahl der Schülerinnen und Schüler, die in der KLS unterrichtet werden können, von jetzt 740 auf dann 1000 Schüler wachsen. Die Königin-Luise-Schule ist Teil des ersten Maßnahmenpakets zum Schulbau, das 22 Projekte an elf Standorten umfasst und ein Investitionsvolumen von 745 Millionen Euro hat. Ein inzwischen verabschiedetes zweites Maßnahmenpaket mit 49 Bauprojekten an 20 Schulstandorten umfasst 1,7 Milliarden Euro.

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