Kneipe in Köln-NippesDer „Heimathirsch“ sucht nach Lärmbeschwerden eine Lösung

Der „Heimathirsch“ an der Mauenheimer Straße in Köln-Nippes.
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Nippes – Die Nachricht, ausgelöst durch ein Facebook-Posting von „Heimathirsch“-Mitinhaber William Blask, hatte sich wie ein Lauffeuer verbreitet: Demnach stehe die 2011 eröffnete Kneipe an der Mauenheimer Straße mit Live-Bühnenprogramm in ihrer jetzigen Form vor dem Aus.
Ursache sei eine Verfügung, nach Beschwerden der Nachbarn über lärmende Gäste vor dem Lokal – die etwa bei Konzertpausen gehäuft den Laden verlassen, um draußen zu rauchen. „Das heißt im Klartext: keine Konzerte, kein DJ mehr, eventuell ab und zu eine Lesung oder vielleicht eine Bierflüster-Party“, so Blask.
Der Hilferuf löste eine Welle der Empörung aus. Viele Freunde des Ladens teilten die Nachricht auf ihrem Profil und beklagten das vermeintliche Ende der Gaststätte – einer der wenigen im Umkreis mit täglichem Programm, etwa der montäglichen, auch über Köln hinaus beachteten „Jazz-Zeit“, der Konzertreihe „Heimatabend“ oder dem Comedy-Format „Zum Lachen in den Keller“.
Suche nach einer Lösung läuft
Doch nach der ersten Aufregung stellen sich die Dinge nun nicht mehr ganz so dramatisch dar. „Wir haben weiter auf, es geht nur um das Live-Programm“, präzisierte Mitinhaber Morten Sommer. „Denn bisher hatten wir nur eine Konzession als Gaststätte, aber nicht für Veranstaltungen. Bislang wurde der Betrieb dennoch geduldet.“ Man sei aber dabei, mit Verwaltung und Politikern einen Ausweg zu suchen.
Das bestätigt Dieter Lüdemann vom Ordnungsamt. „Wir haben den Laden nicht zugemacht. Es haben sich Nachbarn wegen der Events bei uns beschwert – genauer wegen der Leute, die vor der Tür Lärm und Schmutz verursachen.“ Man sei mit den Inhabern in Kontakt.
Eine erweiterte Genehmigung als Musikgaststätte sei denkbar; hierzu brauche es eine baurechtliche Begutachtung. Aber man sei guter Dinge: „Wir wollen den Betreibern helfen – und eine vernünftige Lösung für sie und die Anwohner finden.“
Inzwischen haben sich die Besitzer mit den SPD-Politikern Walter Schulz sowie dem Kultur- sowie Rechtsausschuss-Mitglied Marco Malavasi – der sich für einen Kölner Nachtbürgermeister nach Amsterdamer Vorbild einsetzt – getroffen, um die Lage zu erörtern. Man wolle aktiver für Ruhe vor der Tür sorgen – und setze auch auf die Einsicht der Gäste, so Blask.