Guckkasten-Museum in RiehlMiniatur-Kunst in der kleinsten Galerie

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Die Künstlerinnen Stephanie Körver (l.) und Anne Krick eröffneten gemeinsam die Ausstellung.

Die Künstlerinnen Stephanie Körver (l.) und Anne Krick eröffneten gemeinsam die Ausstellung.

Riehl – Die Kunst ist in „Kölns wahrscheinlich kleinste Galerie“ zurückgekehrt. Die zweite Saison der Ausstellungsreihe „Mensch! Kunst“, die im Vorjahr erstmals im alten Waagehaus der Sozial-Betriebe Köln (SBK) zu sehen war, haben jetzt die Künstlerinnen Anne Krick und Stephanie Körver eröffnet. Porträts der Pop-Art-Malerin Körver in knalligen Farben und stilistischen Variationen sind zu sehen, darunter finden sich etwa das Konterfei des Kölner Komponisten Jacques Offenbach sowie des Priesters und Sozialwerk-Begründers Adolph Kolping; ein Frauenmotiv erinnert an die Schauspiel-Legende Audrey Hepburn.

Andy Warhol als Inspiration

„Die Kunst, die mich anspricht, ist nie nur einfach ein »schönes« Bild“, erläutert Körver. „Es muss auch eine besondere, immaterielle Qualität enthalten – einen ironischen Zug, ein einzigartiges Detail oder eine überraschende Technik.“ Die Bilder von Andy Warhol haben sie einst inspiriert; den Anstoß zur künstlerischen Tätigkeit hatte eine Freundin geliefert, die sie ermutigte, doch mal ein Bild für sie anzufertigen. „Ich versuche, den Look der Bilder Warhols, der mit Siebdrucktechnik arbeitete, mit modernen Mitteln hinzukriegen.“

Eine von Anne Kricks ausgestellten Miniaturen: der „Waschtag am Ring“ (Ausschnitt).

Eine von Anne Kricks ausgestellten Miniaturen: der „Waschtag am Ring“ (Ausschnitt).

Erneut mit Miniaturen hat sich Objektkünstlerin Krick beschäftigt. So zeigt „Täglich am Dom“ einen Obdachlosen, an dem alle achtlos vorbeigehen. Ihr Werk „Waschtag am Ring“ ist von Malte Sonnenfeld inspiriert; ihr Bild mit blauen Figuren im Vordergrund vor einer goldenen Leinwand ist ihre Hommage an den nur 34 Jahre alt gewordenen Konzeptkünstler Yves Klein. „Er war zeitlebens auf der Suche nach dem perfekten Blau, und seine Bilder hängen auch im Museum Ludwig“, erläutert sie. „Die blauen Figuren mit Gold-Hintergrund finden sich auf vielen seiner Bilder.“ Die sonstigen kleinen Figürchen nimmt sie meist aus Modelleisenbahn-Szenerien im H0-Format.

Die Ausstellung von Krick und Körver ist rund um die Uhr „geöffnet“, denn von außen lässt sich gut ins Waagehaus am Übergang von Hertha-Kraus- zur Slabystraße hineinblicken. Persönlich anwesend sind die beiden nochmal zur Finissage am Freitag, 26. Juli, zwischen 15 und 16 Uhr. Ab Freitag, 2. August, ist die Malerin Franziska Vogt, ab Freitag, 6. September, die Collage-Künstlerin Gertrude Müller-Mörs im Waagehaus zu sehen.

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