Ein 45-Jähriger ist nach 1023 Tagen aus einer Klinik in Köln-Nippes entlassen worden. Bürokratische Hürden hatten seine Verlegung verhindert.
Nach 1023 Tagen im KrankenhausLangzeitpatient kann unter Applaus endlich Kölner Klinik verlassen

Im St. Vinzenz Hospital in Nippes war Patient Marius-Gigi A. fast drei Jahre stationiert. (Archivbild)
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Am 4. Januar 2023 veränderte sich das Leben von Marius-Gigi A. von Grund auf. Der heute 45-Jährige brach bei einem Besuch in Köln auf der Straße zusammen. Sein Leben konnte gerettet werden, er trug jedoch schwere gesundheitliche Schäden davon.
Seit diesem Tag befand er sich 1023 Tage lang im Cellitinnen-Krankenhaus St. Vinzenz in Köln-Nippes. Wie Express.de berichtet, konnte er nun die Klinik verlassen, begleitet vom Applaus zahlreicher Mitarbeiter und Mitarbeiterinnen, die ihn in den vergangenen fast drei Jahren betreut hatten.
Patient erlitt hypoxischen Hirnschaden
Eine Sprecherin des Krankenhauses erklärte: „Da sein Hirn lange ohne die notwendige Sauerstoffzufuhr war, trug er trotz erfolgreicher Wiederbelebung einen hypoxischen Hirnschaden davon. Wochenlang wurde er auf der Intensivstation im St. Vinzenz behandelt, gepflegt und versorgt“.
Die weitere Behandlung wurde jedoch durch bürokratische Hürden erschwert. „Eine Rechtsanwältin wurde als gesetzliche Betreuerin von Marius-Gigi A. eingesetzt – und kämpfte unbeirrbar gegen die Bürokratie der Kostenträger an. Denn: Herr A. hat in Deutschland keinen festen Wohnsitz. Der gebürtige Rumäne war zur Zeit seines Unfalls in Köln zu Besuch“, so die Sprecherin weiter.
Klinikpersonal kämpfte für Verlegung
Charlotte Schwedes, die Pflegedirektorin am St. Vinzenz, berichtete von den Schwierigkeiten: „Seit Februar 2023 versuchen wir gemeinsam mit der gesetzlichen Betreuerin verzweifelt, die dringend notwendige neurologische Reha und anschließend ein Zuhause in einer passenden Pflegeeinrichtung zu ermöglichen.“ Diverse Kostenträger hätten die Übernahme der Maßnahmen jedoch immer wieder abgelehnt.
Der Fall sei zwischen verschiedenen Dienststellen sowie Mitarbeitern und Mitarbeiterinnen hin- und hergeschoben worden, ohne dass eine Entscheidung getroffen wurde. „Knapp drei Jahre war Herr A. bei uns im Krankenhaus. Die notwendigen Therapien, mit denen man dem 45-Jährigen wertvolle Fortschritte im Heilungsprozess hätte ermöglichen können, bleiben ihm so verwehrt“, so die Pflegedirektorin.
Hoffnung nach fast drei Jahren
Nun gibt es jedoch eine positive Wendung. „Es wurde eine Pflegeeinrichtung im Raum Magdeburg gefunden, die Marius-Gigi A. aufnehmen und ihn endlich auch therapeutisch adäquat unterstützen kann.“
Die Freude über die Entlassung beim Krankenhauspersonal ist groß. Ungeklärt bleibt jedoch die Frage, wer die Kosten für die langjährige Unterbringung im Krankenhaus übernimmt. Hier wartet das Cellitinnen-Krankenhaus St. Vinzenz laut eigenen Angaben weiterhin auf eine Klärung des Sachverhalts. (red)
Dieser Inhalt wurde mit Hilfe von KI erstellt.
