Deutschlands erfolgreichster Jockey und TrainerKölner Rennverein ehrt Hein Bollow

Lesezeit 3 Minuten
Philipp Hein (M.) vom Rennverein mit den Künstlern Heike Haupt und Anton Fuchs.

Philipp Hein (M.) vom Rennverein mit den Künstlern Heike Haupt und Anton Fuchs.

Köln – Kurz vor dem ersten Todestag von Hein Bollow, der im Vorjahr im Alter von 99 Jahren verstorben war, standen am Sonntag zwei Rennen auf der Weidenpescher Pferderennbahn ganz im Zeichen von Deutschlands wohl erfolgreichstem Jockey und Trainer. Das „Hein Bollow-Memorial“-Stutenrennen gewann Maxim Pecheur auf Anna Jolie. Kurz zuvor hatte sich der aus Kasachstan stammende Championjockey Bauyrzhan Murzabayev – wurde den gesamten Renntag von einem TV-Team aus seiner Heimat begleitet – auf dem Hengst Jungle Spirit den Sieg im Rennen um den Preis des Ateliers Fuchs/Haupt gesichert.

Schließlich werden die beiden Künstler Anton Fuchs und Heike Haupt, die als Ehrenpreise für Sieger und Trainer einige ihrer Werke wie „Schwarzes Gold“ und „Glücks-Heinz“ gestiftet hatten, im Auftrag des Kölner Rennvereins nun eine Bronze-Skulptur von Hein Bollow anfertigen. „Uns geht es darum, eine dauerhafte Erinnerung an Deutschlands wohl größte Turf-Legende zu schaffen“, so Geschäftsführer Philipp Hein, der am Rande der Rennen erstmals das geplante Denkmal-Projekt vorstellte.

Keinen Renntag ausgelassen

„Bollows Leben und Wirken ist doch ganz eng mit dieser Rennbahn verbunden“, so Hein. „Bis zu seinem Tod ließ er keinen Renntag aus und kam fast jeden Tag vorbei, um Pferde und Jockeys beim Training zu beobachten und den einen oder anderen Tipp zu geben.“ Seit 1947 lebte Bollow – in Hamburg geboren und aufgewachsen, als 15-Jähriger nach Berlin gegangen und dort zum Jockey ausgebildet worden – in Köln. In seiner aktiven Zeit im Sattel zwischen den Jahren 1936 und 1963 holte der nur 1,55 Meter große Reiter 1034 Siege. Viermal gewann er das renommierte „Deutsche Derby“ in Hamburg-Horn, 13 Mal war er erfolgreichster Jockey des Jahres. Mit 43 Jahren und auf dem Höhepunkt seiner Karriere trat er ab. Immer öfter hatte der lebenslustige Bollow Schwierigkeiten, sein Gewicht von 55 Kilo zu halten. „Später war es doch sein markantes Bäuchlein, an dem man ihn erkannte“, erinnert sich Rennvereins-Sprecher Frank Schmitz.

Das könnte Sie auch interessieren:

Bollows aktive Zeit als Trainer dauerte von 1963 bis 1988 und bescherte ihm weitere 1661 Siege. Somit war er die erste Person, die im Galoppsport sowohl im Sattel als auch als Trainer jeweils mehr als 1000 Siege erzielen konnte. „Es ist somit sowohl für die Jockeys, als auf für die Trainer, die hier arbeiten, stets das ganz große Vorbild gewesen“, weiß Hein. „Alle Fans des Pferdesports haben ihn doch gekannt. Und deswegen soll er hier demnächst in der Nähe des Führrings auch eine Skulptur aus Bronze bekommen.“ Und daran arbeiten auch schon die Künstler Fuchs und Haupt, die beispielsweise bereits für das Heinz-Flohe-Denkmal hinter der Südtribüne des Rhein-Energie-Stadions und mehrere Heinzel-Figuren im Stadtbild verantwortlich sind. (NR)

KStA abonnieren