Ersatz für illegale ParcoursStadt Köln plant neuen Dirt-Track auf Fußballplatz

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Aus dem Fußballplatz an der A57 soll ein Dirt-Track werden.

Köln-Longerich – Der mythologische Sisyphos hätte im Äußeren Grüngürtel seine helle Freude. An mehreren Stellen in den Wäldern rund um den Adenauerweiher haben Mountainbike- und BMX-Freunde immer wieder ihren Hindernisparcours errichtet. Häufig sieht man die jungen Teams bei den Anlege-Arbeiten, und beim täglichen Spaziergang durch den Wald trifft man nahezu immer auf die Offroad-Radler; gerade jetzt in Corona-Zeiten, wo andere Möglichkeiten für gemeinschaftlichen Sport ansonsten Mangelware sind.

Doch nach wenigen Wochen rückt dann immer wieder das städtische Grünflächenamt an und ebnet die aus Erde und herumliegendem Holz erbauten Hügel, Rampen und Sprungschanzen mit Bulldozern wieder ein – und das ganze Spiel beginnt von Neuem.

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Bei ihrem Vorgehen beruft sich die Stadt auf den Schutz der Grünflächen: Die von den Bikern selbst angelegten Strecken mit ihren Hindernissen und Rampen gefährdeten laut ihrer Darstellung anliegende Bäume, da sie das Erdreich rund um die Wurzeln verdichteten. Auch sei die Verkehrssicherheit der Anlagen nicht gewährleistet. Auf mehreren Schildern an den Einfahrten zu den bekannten Arealen weist die Verwaltung mittlerweile auf die Problematik hin, mit der Bitte, das Anlegen eines Parcours zu unterlassen; freilich mit überschaubarem Erfolg.

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Neuer Platz an der A 57 in Köln-Longerich

Ein Teil der Lösung soll nun im Äußeren Grüngürtel bei Longerich entstehen: Auf einem wenig, vor allem von Freizeitspielern genutzten Fußballplatz jenseits des Militärrings, zwischen Lindweilerweg und der Autobahn 57, ist auf mittlere Sicht ein neuer Mountainbike- und BMX-Park geplant. Das Projekt leiten soll der Verein „Trails 59“, der in den vergangenen zehn Jahren den BMX- und Mountainbike-Parcours gegenüber den Abenteuerhallen an der Christian-Sünner-Straße in Kalk unterhalten hat und seit dem Vorjahr ein eingetragener Verein ist. Das Gelände im Rechtsrheinischen fällt nun weg, weil das Erzbistum Köln dort eine Schule errichten will.

„Wir unterstützen das Vorhaben als Stadt, wirken jedoch nicht aktiv dabei mit“, erläutert Stadt-Sprecher Jürgen Müllenberg. Laut Trails-59-Vorsitzenden Andreas Kuhsel ist man am Projekt dran, es wird jedoch noch etwas dauern. „Wir sind derzeit mit vereinsrechtlichen Dingen beschäftigt, etwa der Bestätigung der Gemeinnützigkeit“, erläutert er. Wann der Baustart sei, könne man jetzt noch nicht absehen. Ob sich in Zukunft die BMX- und Mountainbike-Freunde aus dem Kölner Westen jedoch auf den weiten Weg nach Longerich machen werden, wird sich noch zeigen müssen.

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