Abo

Wunschbaum-AktionKölner Friseur-Kunden sorgen für Rekordzahl von Geschenken

2 min
Kerim Kasapoglu (Mitte, mit dunklem Bart) konnte gut 250 Geschenke an die Vertreter der beteiligten Jugendeinrichtungen übergeben.

Kerim Kasapoglu (Mitte, mit dunklem Bart) konnte gut 250 Geschenke an die Vertreter der beteiligten Jugendeinrichtungen übergeben.

Seit über zehn Jahren stellt Friseur Kerem Kasapoglu seinen „Wunschbaum“ für sozial benachteiligte Kinder auf. Dieses Jahr gibt es einen Rekord.

Seit inzwischen elf Jahren gehört der „Wunschbaum“ in der Adventszeit fest zur Einrichtung in Kerem Kasapoglus Friseursalon „Haarstudio Aussergewöhnlich“ auf der Longericher Haupstraße: der Weihnachtsbaum, den Kasapoglu bereits im November aufstellt, ist mit Sternen geschmückt, auf denen Kinder aus Chorweiler Wünsche notiert haben, die ihnen ihre Eltern nicht erfüllen können. Die Kunden des Friseursalons sind eingeladen, die Sterne mitzunehmen, die Wünsche zu erfüllen und als Geschenk verpackt wieder im Geschäft abzugeben.

In diesem Jahr war am Stichtag eine rekordverdächtige Menge zusammengekommen. „Beim allerersten Mal waren es noch etwa 30 oder 40 Geschenke“, sagt er, „aber dieses Mal werden wir etwa 250 Kinder beschenken können“. Die Kinder, die sich über die Geschenke werden freuen können, besuchen regelmäßig Jugendeinrichtungen im Bezirk Chorweiler, darunter etwas das Jugendcafé Pegasus in Chorweiler Mitte, der Magnet in Heimersdorf, das Jugendzentrum Northside in Chorweiler-Nord oder Die Villa in Weiler/Volkhoven. Auch der Verein Kindernöte mit seinen Gruppenprojekten war in diesem Jahr wieder dabei.

Unter den Wünschen finden sich Dinge wie Künstliche Wimpern oder auch Handy-Guthaben, aber auch in diesem Jahr fiel Kasapoglu wieder auf, wie viele der Kinder vor allem bescheidene Wünsche äußern. „Immer wieder genannt: ein warmer Pulli“, sagt er, „Socken, Hosen, Handschuhe. Ein Kind hat sich nur eine Packung eines Fruchtsaftgetränks gewünscht. So etwas finde ich wirklich herzzerreißend“. Vielen seiner Kunden ging es offensichtlich ebenso, denn zusätzlich zu den geäußerten Wünschen hatten sie noch weitere Geschenke besorgt und mit in ihren Paketen eingepackt. „Was mir bei den Kindern aus unseren Gruppen immer wieder auffällt, ist, dass sie ihre eigenen Wünsche zurückstellen und sich Dinge für die ganze Gruppe wünschen“, sagt Axel Rütjes, Schatzmeister bei Kindernöte. „Darin zeigt sich so ein Wir-Gefühl, dass wir ihnen auch vermitteln möchten.“

Kasapoglu, der selbst in Chorweiler aufgewachsen ist, möchte sein Hilfsbedürfnis inzwischen auch nicht mehr nur zur Weihnachtszeit ausleben: Mit mehreren Freunden aus Kindertagen, darunter dem erfolgreichen früheren Fußballspieler Hans Sarpei, hat er den Verein Wunschbrücke gegründet. „Wir sind alle Chorweiler Jungs, die inzwischen ihren Weg gemacht haben – aber wir vergessen nie, wo wir herkommen und möchten etwas für die Kinder in Chorweiler tun, etwas zurückgeben“, sagt Sarpei.