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JahrgangsfahrtOberstufe des Niehler Erich-Kästner-Gymnasiums besuchte Polen

Lesezeit 2 Minuten
Die deutsche und die polnische Austauschklasse beim gemeinsamen Gruppenbild auf der Treppe des Kreisauer Schlosses.

Die deutsche und die polnische Austauschklasse beim gemeinsamen Gruppenbild auf der Treppe des Kreisauer Schlosses.

Schüler des Erich-Kästner-Gymnasiums in Niehl erkundeten Polen bei einer Jahrgangsfahrt und erlebten kulturellen Austausch in Krzyżowa.

In einer Sache sind sich die 15 Schülerinnen aus der Jahrgangsstufe 11 des Erich-Kästner-Gymnasiums, die mit nach Polen fuhren, einig: Es ist ein wunderschönes, kontrastreiches Land, das sich zu entdecken lohnt, und in Deutschland als Reiseziel noch weitgehend unbekannt und unterbewertet ist – und es war eine unvergessliche, wunderschöne Zeit mit jeder Menge neuer Erfahrungen. „Ich hätte in Polen nicht so viele tolle Städte erwartet“, so eine Schülerin. „Breslau zum Beispiel ist sehr schön.“ Auch die Zeit mit den polnischen Gleichaltrigen sei toll gewesen. „Wir haben uns sehr gut kennengelernt; unsere Kommunikation lief hauptsächlich auf Englisch.“

Das Breslauer Rathaus im Abendlicht.

Das Breslauer Rathaus im Abendlicht.

Großes gemeinsames Programm

Im Frühjahr waren die 15 Jugendlichen für eine Woche nach Polen gereist. Nach der Ankunft per Bahn in Breslau, dem heutigen Wrocław, wo die Gruppe den ersten Tag verbrachte und die Stadt erkundete, ging es am Folgetag weiter in die Jugendbegegnungsstätte in Kreisau (Krzyżowa), wo sie während des restlichen Aufenthalts zusammen mit den 15 anderen Jugendlichen wohnten, die aus einer Schule im nördlichen Polen, nahe Danzig (Gdańsk), kamen. Das ehemalige Gut der Familie von Moltke war während des Zweiten Weltkriegs der Treffpunkt des „Kreisauer Kreises“, einer Widerstandsgruppe gegen den Nationalsozialismus.

„Wir hatten einen Workshop auf Englisch mit Spielen zum gegenseitigen Kennenlernen, abends gab es Spielabende mit Kicker, Tischtennis, Musik hören und Lagerfeuer.“ In den weiteren Tagen besuchten die Jugendlichen aus beiden Ländern unter anderem die berühmte Friedenskirche von Schweidnitz, besuchten einen Escape-Room in Breslau sowie das dortige Museum zur Stadtgeschichte. Auch ein Volleyball-Match stand auf dem Programm, das die Niehler Gymnasiasten jedoch krachend verloren – kein Wunder, denn die polnische Partnerschule setzt einen Schul-Schwerpunkt auf Sport.

Idee entstand bei Lehreraustausch

Die Idee zur gemeinsamen Fahrt war nach einem deutsch-polnischen Lehreraustausch entstanden. „Wir hatten gemerkt, dass wir so gut zusammenpassen und noch etwas Weiteres gemeinsam machen wollen“, so der Lehrer Michael Walessa-Walter, der mitgefahren war. „Auf die 15 Fahrtplätze hatten sich 30 Leute beworben, deswegen entschied das Los.“ Als Lehrer sei man überrascht gewesen, dass in Polen die Klassenbücher schon seit vielen Jahren digital geführt würden. „Und räumlich gilt das Klassenlehrer-Prinzip – das bedeutet, dass nicht die Klassen, sondern die Lehrkräfte feste Räume haben und die Schulklassen die Räume wechseln.“

Auf polnischer Seite hätten sich sogar 60 Jugendliche auf deren 15 Plätze beworben. „Wir haben entdeckt, wie gut der Austausch funktioniert“, erzählt er. Einige der Mitfahrenden hatten sich zudem etwas an der polnischen Sprache versucht. Im Sommer wollen einige der neuen Freunde aus dem Nachbarland zum Gegenbesuch nach Köln kommen.