2015 übernahm der 46-jährige Gastwirt die Leitung des beliebten Veedels-Italieners in Nippes. Er ist glücklich mit seinem Betrieb und dem Veedel.
Italiener in NippesSalvatore Morinello führt das „Da Franco“ mit Herzblut

Glücklich mit ihrer Veedels-Trattoria: Salvatore Morinelli (l.) mit seinem Kollegen Matteo am Pizza-Ofen.
Copyright: Bernd Schöneck
Im „Da Franco“ an der Siebachstraße/ Ecke Cranachstraße ist es voll wie immer. Alle Tische sind besetzt, und immer noch trudeln einzelne Gäste oder Abholer ein. Doch Salvatore Morinello und sein Team haben mit traumwandlerischer Sicherheit alles im Griff. Die Trattoria ist der Inbegriff eines gemütlichen Ristorante mitten im Veedel, mit großem Steinofen, vielen Bildern und Einrichtung rund um italienische Lebensart und Dolce Vita sowie dem großen Gemälde eines sizilianischen Küstenorts, mit dem Gipfel des Ätna im Hintergrund, das den Raum dominiert. „Nach zehn Jahren ist der Laden wie ein Kind für mich“, so der 46-jährige Morinello, dessen familiäre Wurzeln in Sizilien liegen. „Und ich bin schon sehr lange in Nippes, ich will hier nicht mehr weg.“
Vor genau zehn Jahren, kurz vor Weihnachten 2015, hatte er die Leitung des insgesamt seit 1987 bestehenden Lokals übernommen. Zuvor war er 16 Jahre ein Mitarbeiter des vorherigen Inhabers, der sich zur Ruhe gesetzt hatte; die Nachfolge hatte sich lange abgezeichnet. „Obwohl die Gaststätte etabliert war, stellte es für mich ein großes Risiko dar, den Betrieb zu übernehmen“, erinnert er sich zurück. „Heute funktioniert Gastronomie nur ganz, mit viel Herz und Leidenschaft, oder gar nicht. Ich bin jeden Abend hier präsent, das ist ganz wichtig. Und will ich es gerne machen, habe ich die Kraft dazu.“ Mit ihm im Team sind vier feste Beschäftigte, drei Aushilfskräfte sowie Familienmitglieder.
Gute Freundschaft zu Filos, der Kiosk-Konzerte veranstaltet
Im Laufe der zehn Jahre hat er den Laden behutsam renoviert und einige Neuerungen eingeführt – wie eine neue Theke und die Wochenkarte, die es hier seit einigen Jahren gibt. 2021, auch unter dem Eindruck der Corona-Pandemie, vergrößerte er die Terrasse. „Überhaupt haben mich die Leute während der Coronazeit super unterstützt.“ Ein großer Unterstützer und guter Freund ist Stathis „Filos“ Tseliopoulos, der um die Ecke an der Ecke Merheimer Straße / Werkstattstraße seinen Kiosk-Lottoladen hat und während der Betriebsferien in der Trattoria umbaut und renoviert, hierfür hat er freie Hand. Im Gegenzug unterstützt Morinello ihn bei seinen regelmäßigen Kiosk-Konzerten. „Der Laden läuft auch deshalb so gut, weil er wirklich authentisch ist“, lobt Filos beim gemeinsamen Gespräch.
Im Laufe der Jahre und Jahrzehnte hat Morinello, der Mitglied bei den „Neppeser Ahr-Schwärmern“ ist, beobachtet, dass die Kenntnisse der Gäste über italienische Küche und Lebensart immer besser geworden sind. Doch eines ist ihm zugleich ganz wichtig – dass der Restaurantbesuch erschwinglich bleibt. „Meine Meinung ist, dass sich jeder noch leisten können soll, eine Pizza zu bestellen.“

