Der im Frühjahr 2020 gesperrte Bolzplatz An den Kreutzmorgen kommt zurück: Die Neuanlegung ist nun beschlossen. Zuerst wird das Areal auf Kampfmittel sondiert.
Seit 2020 gesperrtStillgelegter Bolzplatz in Weidenpesch kehrt modernisiert zurück

Seit fünf Jahren ist der Bolzplatz An den Kreutzmorgen in Weidenpesch gesperrt. An Fußball erinnert hier so gut wie nichts mehr. Nun aber ist die Neuanlegung des Platzes beschlossen.
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Die Erinnerungen der jungen Gäste aus dem Jugendclub „Dachlow“ ans Spielen auf dem seit Frühjahr 2020 gesperrten Bolzplatz zwischen An den Kreutzmorgen und Am Tetzerkamp sind schon recht verblasst. „Ich bin alt genug, um noch auf dem Platz gespielt zu haben“, erzählt der 21-jährige Davide. „Wir wussten zunächst gar nicht, warum der Platz zugemacht wurde. Zunächst sind wir dann einfach über den Zaun geklettert, aber hinterher waren auch die Tore weg.“
Etliche Kinder und Jugendliche im Veedel würden den Platz sehr vermissen und auf die Wiedereröffnung warten, zumal es keine Alternative in unmittelbarer Nähe gebe. Aber schon zwei Jahre, bevor der Platz gesperrt wurde, hätten sich die Bedingungen auf dem Platz verschlechtert, ergänzt der 18-jährige Furkan. „Die Wurzeln der Bäume drumherum kamen immer mehr nach oben. Man musste aufpassen, nicht zu stolpern.“ In ihrer Not spielten die Jugendlichen dann auf der Straße Fußball, immer mit der Gefahr, mit dem Ball Autos zu treffen.
Beliebter Treffpunkt – Jugendclub macht auf Missstände aufmerksam
„Im Prinzip ist es ein Wahnsinnsplatz, der super gut frequentiert war. Es fanden sich dort eigentlich immer Leute drauf“, findet Katja Smirnova, mit ihrer Kollegin Maike Dresen im Team des Jugendclubs. Bei der Kinder- und Jugendbeteiligung „Hey Nippes“ im Vorjahr hat sich das Dachlow beteiligt und den Platz auf dem Online-Veedelsplan der Aktion markiert, mit Texten und Bildern auf den traurigen Zustand hingewiesen.
Bereits im Juni 2022 hatte es eine Öffentlichkeitsbeteiligung mit Ideenworkshop für Kinder, Jugendliche und Familien auf dem gesperrten Platz gegeben. Es stellte sich heraus, dass weiterhin ein Bolzplatz auf dem Areal gewünscht ist, denn einen Spielplatz gibt es schon nebenan.
Neuer Platz erhält Kunstrasen statt Asphalt – Um die Hälfte verkleinert
Doch nun neigt sich die Zeit des Stillstands dem Ende zu: Einstimmig beschloss die Bezirksvertretung Nippes die Vorlage aus dem Amt für Kinder, Jugend und Familie zur Neuanlage des Platzes; auch Jugendhilfe- und Finanzausschuss stimmten zu. Für kalkulierte Kosten von 322.800 Euro wird der Platz wiederhergestellt und gleichzeitig modernisiert: Statt des alten Asphaltbelags soll der neue Platz einen Kunstrasen bekommen, der 20 Zentimeter höher angelegt wird als die vorherige Spielfläche.
Rings um den Bolzplatz sind vier Hockerbänke sowie zwei Bänke mit Rücken- und Armlehne geplant – und neue Fußballtore mit lärmgedämpften Netzen gibt’s natürlich auch. Um die umliegenden Bäume, die komplett erhalten bleiben, zu schützen, wird der neue Platz jedoch nur noch 325 statt 650 Quadratmeter Spielfläche umfassen; zwischen 1,50 und vier Meter breite Ränder der bisherigen Platzfläche werden entsiegelt. Zur Wohnbebauung hin entsteht ein ebenfalls lärmgedämpfter Ballfangzaun.
Eine Kampfmittel-Sondierung ist jedoch vor dem Baubeginn erforderlich und soll noch im Juni erfolgen. Hierfür wurde eigens eine Lösung gefunden, für die das nahegelegene Feuerwehr-Hauptquartier nicht evakuiert werden muss.