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Plätze In Chorweiler - Sozialer Brennpunkt2018: DAS GING DANEBEN

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Rund um den Pariser Platz wurden Bäume gefällt.

Im Sommer sollten die Arbeiten beginnen, doch es passierte – nichts. Nach langen Diskussionen und Bürgerbeteiligungen stand der Umbau von Pariser Platz, Liverpooler Platz und Lyoner Passage kurz bevor. Unter dem Titel „Lebenswertes Chorweiler – ein Zentrum im Wandel“ wollte die Stadt die Ortsmitte Chorweilers sanieren, um das Veedel aufzuwerten. Im Frühjahr fällte sie unter Protest einiger Anwohner fast alle Bäume dirt, im Sommer 2019 sollten die Arbeiten abgeschlossen sein. Im Herbst teilte die Stadt dann mit, dass sich die Arbeiten verzögern und rund 4,5 Millionen Euro teurer werden. Die Verspätung begründete man mit der notwendigen europäischen Ausschreibung, an der sich zu wenige Firmen beteiligt hätten. Deren vorgelegte Angebote seien teurer gewesen als die von der Verwaltung errechneten Beträge. Aktuell sagt die Stadt, dass die Arbeiten am 7. Januar starten und voraussichtlich Ende 2020 enden. Kosten: 12,6 Millionen Euro. Der Bund zahlt etwas weniger als die Hälfte.

SOZIALER BRENNPUNKT

Roggendorf/Thenhoven ist ein Veedel mit großen sozialen Problemen, was eine Studie der Stadt 2018 erneut verdeutlichte. Die Menschen, die in der Siedlung „Im Mönchsfeld“ in Roggendorf/Thenhoven leben, leiden unter Arbeits- und Perspektivlosigkeit. Viele Kinder sind von Armut betroffen. Anwohner klagen über Müll, der auf der Straße liegt. Seit Jahren weisen Kommunalpolitiker, Verbände, Anwohner und soziale Akteure auf gravierende Probleme, Kriminalität und Drogenhandel in der Siedlung hin. Initiativen und Kirchen vor Ort versuchen durch diverse Angebote, die Situation zu lindern – unter anderem mit einer Begegnungsstätte in der ehemaligen Schlecker-Filiale und einem Offenen-Bauwagen-Treff für Kinder, organisiert vom Sozialdienst Katholischer Männer und dem Sozialdienst Katholischer Frauen. Die Wohnungsbaugesellschaft und Eigentümerin Vonovia engagiert sich ebenfalls, sanierte und sicherte nach eigenen Angaben Eingänge und reparierte Dächer, Außen- und Grünanlagen werden gepflegt, es gibt ein Hausmeisterbüro. Trotzdem ist das Viertel weiterhin ein sozialer Brennpunkt, inmitten des sonst gepflegten Stadtteils. Auch die Stadt versucht, die Probleme mit diversen Angeboten in der Jugend- und Familienhilfe sowie in der Gemeinwesenarbeit aufzufangen. Sie plant unter anderem ein neues Kinder- und Jugendzentrum. (pew)

Viele Bewohner der Siedlung „Im Mönchsfeld“ sind arm.