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Abends noch mal die Schulbank drücken

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Staatssekretär Andreas Westerfellhaus (v.l.), Peter Scharfe, Elke Feuster, und Kirsten Weller von den Alexianern mit FOM-Kanzler Harald Beschorner bei der Zertifikatsübergabe.

Ensen – Die Alexianer und die Fachhochschule für Oekonomie & Management (FOM) haben eine Kooperation geschlossen. Die Pflegeeinrichtungen der Alexianer sind ab sofort Akademische Lehreinrichtungen für Pflege der FOM. Das heißt: Studenten des Faches Angewandte Pflegewissenschaft können nun, neben der wissenschaftlichen Theorie, auch praktisch arbeiteten und das erlernte Wissen gleich anwenden – in den unterschiedlichen Einrichtungen der Alexianer.

Im Beisein von Staatssekretär Andreas Westerfellhaus übergab FOM-Kanzler Harald Beschorner das Zertifikat „Akademische Lehreinrichtung der Fachhochschule für Oekonomie & Management“ an die Gesamtpflegedienstleisterin der Alexianer Kirsten Weller in der Pflegeeinrichtung Haus Monika an der Kölner Straße in Ensen. „Die Alexianer Köln leisten damit einen wichtigen Beitrag, die Pflege weiterzuentwickeln und die Vernetzung von Hochschule und Praxis voranzutreiben“, sagte der Bevollmächtigte der Bundesregierung für Pflege Westerfellhaus.

Die enge Kooperation der beiden Institutionen soll dem großen Mangel an Nachwuchskräften in der Pflege entgegenwirken. Durch eine Akademisierung des Berufes hofft man den Job der Pflegekraft attraktiver zu machen. Bisher liefen Studium und Beruf meist unabhängig und parallel voneinander ab, erklärt Peter Scharfe, Regionalgeschäftsführer der Alexianer. Absolventen eines Studiums wechselten zudem häufig in Leitungsfunktionen und seien anschließend nicht mehr direkt am Patienten tätig. Deshalb wolle man sie im Beruf später mit mehr Kompetenzen ausstatten. „Das Studium muss sich schließlich für die Menschen auch lohnen“, betont Scharfe. Man sei mit der Hochschule im fachlichen Austausch, so dass man Lerninhalte und Studienpläne an die nötigen Gegebenheiten in der Praxis anpassen könne. „Nur wenn es gelingt, in der beruflichen Praxis ein Umfeld zu schaffen, in dem akademische Pflege eine klare Rolle findet, wird die Akademisierung erfolgreich sein“, ist sich FOM-Kanzler Beschoner sicher. Seine Hochschule arbeitet in Berlin und Münster bereits mit den Alexianern zusammen. „Für uns ist es wichtig, Klinikpartner zu haben, mit denen wir die Akademisierung des Pflegeberufs gemeinsam entwickeln können“, sagte der Hochschul-Kanzler. Die Alexianer versprechen sich durch die Kooperation mit der Fachhochschule nicht zuletzt einen Vorteil bei der Suche nach neuem Personal. Der Pflegemarkt sei geradezu leer gefegt, sagt Scharfe. Dabei steige der Bedarf an Pflegepersonal. „Durch den Titel Akademische Lehreinrichtung hoffen wir, attraktiver als Arbeitgeber zu werden“, so Scharfe. Dafür wolle man auch bis zu 75 Prozent der Kosten des Studiums übernehmen. Denn die FOM ist eine private Hochschule und nimmt Gebühren für den dreieinhalbjährigen Bachelor-Studiengang. Neben jungen Schulabgängern mit Hochschulreife sollen auch berufstätige Pflegekräfte das Studium der Pflege jobbegleitend nachholen können. Dabei ist es kein Fernstudium, die Studenten müssen in den Seminaren präsent sein. Damit dies neben dem Job möglich ist, sind die Lehrveranstaltungen überwiegend abends und am Wochenende. Wer sich für den Studiengang „Angewandte Pflegewissenschaft“ an der FOM interessiert und seine praktische Ausbildung bei den Kölner Alexianern machen möchte, kann sich telefonisch unter 02203/36 91 12 121 an die Alexianer wenden.

haus.monika@alexianer.de

Peter Scharfe, Alexianer