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Große Sorgen in Köln-WahnheideAnwohner haben Angst vor noch mehr Verkehr und Lärm

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Heidestraße1

Die Geh-und Radwege entlang der Heidestraße sind in beklagenswertem Zustand.

Köln-Wahnheide – Wachsende Sorgen um die Verkehrsbelastung und den Pflegezustand diverser Straßen und Wege waren wichtige Themen bei der ersten Jahreshauptversammlung des Bürgervereins Wahn- Wahnheide- Lind nach der Corona-Pause. Auf dem Gelände des Bauspielplatzes Gernotstraße kamen viele Interessierte zusammen, um etwas über die Leistungen des Vereins zu erfahren und neue oder lange bekannte Probleme in den drei Orten am Rande der Heide vorzutragen.

Dem scheidenden Vorsitzenden Herbert Gellings und Vorstandsmitglied Hans Josten, der ebenfalls nicht mehr zur Wiederwahl antrat, dankten Vorstand und Mitglieder herzlich für ihr Engagement über so viele Jahre. In seiner Rückschau auf 2019 und 2020 sprach Gellings die zahlreiche Verbesserungs- und Verschönerungsmaßnahmen des Vereins an. Vom Auffüllen des Scheuermühlenteichs bei extremer Trockenheit mithilfe der Flughafenfeuerwehr und des Technischen Hilfswerks bis zum Narzissenzwiebel-Pflanzen engagierten sich Vorstand und Mitglieder.

Vorstandswechsel im Bürgerverein Wahn-Wahnheide-Lind

An der Spitze des einstimmig neugewählten Vorstandes steht jetzt Gerhard Möller. Sein Stellvertreter ist Norbert Schmidt. Als Schatzmeisterin bleibt Sieglinde Delonge im Amt, die Schriftführung übernimmt Miriam Heinrichs. Beisitzer sind Klaus Heinrichs ( Wahn), Engelbert Drerup ( Wahnheide), Erik Marmann (Lind) und Kevin Schultz (Scheuermühlenteich). Aus den Reihen der Mitglieder wurden dem Vorstand diverse weitere Problemfelder vorgetragen, für die sich Bürger Unterstützung wünschen. Engagement gegen Fluglärm und Verschönerungsmaßnahmen für die „echt asozial wirkende Heidestraße“ sprach eine Frau aus Wahnheide an.

Anwohner der St.-Sebastianus-Straße berichteten von vergeblichen Versuchen, auf der extrem belasteten Straße mehr Sicherheit und weniger Lärm durch eine Tempobegrenzung zu erreichen.

Anwohner kritisieren den Zustand der Straßen

Die Vernachlässigung von Straßen und Wegen durch ausbleibenden Grünschnitt kritisierten mehrere Gäste der Versammlung. So hätten Passanten oder Radfahrer, die im Begegnungsverkehr auf der Straße Winkelsmaar hinter dem Wahner Friedhof kaum aneinander vorbeikämen, nur die Wahl „zwischen Brennnesseln und Brombeerdornen, wenn sie ausweichen müssen“, sagte Möller. Der Vorstand sicherte zu, die Probleme den zuständigen Stellen in der Stadtverwaltung vorzutragen. Die Ratsmitglieder Christian Joisten (SPD) und Helge Schlieben (CDU) nahmen Klagen und Anregungen auf.

Joisten sprach von Plänen zur Aufwertung der Heidestraße im Bereich der Kaserne. Auch für die Situation nahe der Autobahnauffahrt deute sich eine Verbesserung an. „Wenn dort Neubaupläne für ein Geschäftszentrum mit Aldi, Rewe und DM plus Wohnbebauung realisiert werden, wird auch die Verkehrssituation neu gestaltet“, sagte Joisten. Beide Abschnitte auf der in ganzer Länge problematischen Heidestraße seien aber nur „Inseln der Hoffnung“. Schlieben ging auf die Verkehrsbelastung an der St.- Sebastianus-Straße ein und verwies auf die Planungen zum Bau der neuen Rheinbrücke.

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Falls die Pläne mit einer neuen Bundesregierung nach den Wahlen vom Herbst weiter verfolgt würden, sei für Wahn und den gesamten Weg vom Rhein-Sieg Kreis bis auf die Autobahn eine spürbare Entlastung zu erwarten, warb Helge Schlieben für den Brückenbau. Eine Ortsumgehung Wahn-Libur werde es indes nicht mehr geben, das sei in die Brückenplanung eingeflossen. Schlieben kritisierte, dass der Rhein-Sieg Kreis Pläne etwa zum Ausbau des Evonik-Hafens, der erheblich mehr Verkehr durch Libur und Wahn zur Folge habe, nicht mit der Stadt Köln abgestimmt habe. Die Verkehrsfolgen müssten aber Kölner Bürger auf dem Weg des Schwerlastverkehrs bis zur Autobahnanschlussstelle ertragen.

Neue Angebote für junge Menschen geplant

Der Bürgerverein, dessen Vorstand sich auch mit der neuen Schriftführerin Miriam Henschel verjüngt hat, will sich verstärkt Angeboten in den drei Ortsteilen für junge Menschen zuwenden. Mit Überlegungen zu Dorf-Flohmärkten oder einem Bücherschrank für Lind sollen mehr Aktive fürs Allgemeinwohl und zur Mitwirkung im Verein begeistert werden.

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